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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stevens Cyclocross Cup 2025/26He


Don Vito Campagnolo
28.09.2025, 12:44
Heute ging es wieder los:

https://forum.cx-sport.de/attachment.php?attachmentid=10643&stc=1&d=1759059802

Elmar
01.10.2025, 11:24
Rennbericht

Don Vito Campagnolo
02.10.2025, 11:53
Rennbericht

Na gut:

Das erste Rennen jeder neuen Saison fühlt sich immer etwas speziell an:
Erstmal gucken, wer denn so am Start steht, wie sind die Jungs drauf und wie ist meine eigene Form? Dann die Rückkehr in die Hobbyklasse als „Absteiger“* aus der doch anspruchsvolleren Lizenzklasse. Dazu die Neu Duvenstedter Strecke zu ungewohnter Zeit und in ungewohnt trockenem Zustand – das alles ist dann schon eine kleine Wundertüte.

*Kein Zwangsabstieg, aber als noch rekonvaleszent gönne ich meinem rechten Bein eine Wiederaufbau-Saison unter nicht ganz so gnadenlosen Bedingungen.

Dank des Klassenwechsels gab es für mich auch keinen Platz in der Startaufstellung nach Vorjahrespunkten, sondern nur „die Resterampe“ ganz hinten im Pulk der 27 Starter. Ich wählte da einen Platz auf er linken Seite: Im Verlauf der Startgeraden war ja rechts eher die „Schokoladenseite“, d.h. falls sich denn irgendwelche Lücken auftun sollten, dann würde das wohl eher auf der linken Bahn erfolgen. Direkt vor mir stand Mario, somit war also alles angerichtet.

Pfiff und ab die Post: Welch ein Gewusel, aber irgendwie fühle ich mich in diesem Fischschwarm der Startphase immer ganz wohl. Auf Höhe der Engstelle des Kommissärs-Zeltes konnte ich noch eine ¾-Lücke nutzen um mich an James vorbeizuquetschen und dann taten sich im weiteren Verlauf der nicht enden wollenden Geraden tatsächlich gut nutzbare Lücken auf, die mich schon in dieser frühen Phase recht weit nach vorne trugen und auch an Mario kam ich hier irgendwo & irgendwie vorbei – damit war allerdings der sichtbare Teil des M&M-Battles eher unspektakulär beendet.

Auf dem Rest des Sandwegs und weiter auf der Wiese konnte ich noch weitere Plätze gut machen und ein weiterer Rang fiel mir wortwörtlich vor die Füße, als sich der Fahrer vor mir in der Spitzkehre zwischen der Wiesenab- und Wiederauffahrt ablegte – war nicht ganz einfach außen um ihn herumzukurven, klappte aber und so war ich zur Mitte der 1. Runde schon bis auf Platz 4 vorgefahren.

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In der 2. Hälfte der ersten Runde waren dann schon die ersten Fahrer des vor uns gestarteten Ü40-Rennens aufgefahren – aber auch die Überholmanöver verliefen im gesamten Rennverlauf absolut geschmeidig ohne komische Situationen und ohne Zeitverlust.

Bei der Streckenbesichtigung hielt ich die Strecke wegen der trockenen Bedingungen ja noch für technisch anspruchslos, jetzt im Renntempo zeigten sich einige Ecken und vor allem nach außen abfallende Kurven mit schön lockerem Sand-/Kieselgemisch als ziemlich tückisch:
In der scharfen Linkskurve gegenüber des Kommissärs-Zeltes hat es mich 2x beinahe mit rutschendem Vorderrad geschmissen, ebenso oben auf der Wiese in dem hängenden Bogen. Und im Wäldchen waren auch ein paar Wurzel-Sand-Kurven ein Tanz auf rohen Eiern. Aber solange alles gut ausgeht macht gerade das ja den Spaß aus.

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Eigentlich war mein Rücken schon gegen Mitte der 2. Runde „durch“, aber eine so gute Platzierung im Rennen hilft ja ungemein da einfach drüberweg zu kurbeln.

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In der 3. Runde musste ich dann zunächst den Vorjahres-Zweiten Arndt passieren lassen. Der hatte zwar mit Schaltungsprobleme zu kämpfen, fuhr mir aber dennoch peu a peu davon.

Als nächstes überholte mich dann der Kieler Maik auf der langen Wiesenbergauffahrt mit ordentlichem Kraft- und Geschwindigkeitsüberschuss – aber ich konnte noch dranbleiben, was sich lohnen sollte: An dem kurzen, steilen Bergaufhuckel ins kleinere Wäldchen hinein strauchelte er, so dass ich wieder vorbei fahren konnte. Nun also auch durch die 2. Waldpassage bestmöglich Gas geben und dabei sauber fahren, um wieder ein bisschen Vorsprung zu schaffen. Das klappte und auch die letzte Runde über konnte ich meinen Platz halten und rollte als 5. ins Ziel – sehr schönes Ergebnis zum Auftakt, so darf das gerne weiter gehen.

Was machten die anderen Cyclo-Crossies?

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Stefan verfehlte die Top -10 denkbar knapp und Mario & James rollten auf P15 & 16 über die Linie; wobei sich Mario in der letzten Runde wegen eines Reifenschadens noch ein bisschen die Füße vertreten musste, sonst wäre mehr drin gewesen.

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Nächstes Wochenende dann „Weltpremiere“ mit dem Triple Hannover – Bad Harzburg – HH-Farmsen: 3 Rennen in Folge habe ich noch nie absolviert – mal gucken, ob und wie das so funktioniert.

Elmar
04.10.2025, 18:28
ZTopp

Don Vito Campagnolo
06.10.2025, 12:49
Weiter geht's, Tag der dt. Einheit - da geht es traditionell in Hannover entlang der Ihme zur Sache.

So trocken und staubig wie heute habe ich die (von mir nicht unbedingt geliebte) Strecke glaube ich noch nicht erlebt und da ich zu blöd war, mich rechtzeitig anzumelden ging es auch nicht aus der 1. Startreihe los, sondern als Nachmelder abermals von weit hinten. Insgesamt also keine blendende Aussichten.

Mario stand dieses Mal 2 Reihen vor mir und "ging ab wie ein Zäpfen": An Platz 2 bog er von der Startgeraden in den Singletrail ein.
Ich hatte da auch schon ein bisschen was gerichtet und war wohl so etwa an 8. oder 9. Position und konnte im Verlauf der ersten Runde noch ein paar Plätze gut machen. Auf Höhe des Depots legte ich mir dann Mario zurecht, nahm erstmal noch schnell einen Begrenzungspfosten mit dem linken Fuß volley und zog dann erst an ihm vorbei. (M&M-Score 2:0)

So ging es bis auf Platz 5 vor und zur Rennmitte überholte ich auf der Zielgeraden Kai, der sich hier wohl einen kleinen Durchschnaufer erlaubte.

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Genau eine Runde später drehte er den Spieß um und zog wieder leichtfüßig vorbei - ich musste mich schon gewaltig strecken, um halbwegs dran zu bleiben.

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Nach der holprigen Abfahrt zur Ihme runter fiel ihm dann die Kette vom Blatt - nicht die Art und Weise, auf die ich gern Plätze gut mache aber so einen "Elfmeter" für Extrapunkte muss man schon nutzen:
Also Gas-Gas-Gas und erstmal möglichst viel Tageslicht zwischen uns bringen.

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Ein paar Meter meines Vorsprungs konnte er zwar wieder abknabbern, aber den 4. Platz konnte ich letztlich ungefährdet ins Ziel fahren - in der Gesamtwertung ging es damit sogar vor bis auf Platz 3.

Mario kam als 8. ins Ziel und hat sich in der Gesamtwertung auf den 9. Platz vorgearbeitet. Und Thomas, der letzten Sonntag noch krankheitsbedingt passen musste, verpasste mit P11 nur haarscharf die Top Ten.

Don Vito Campagnolo
07.10.2025, 14:30
Mit dem Rückenwind des guten Hannover-Rennens ging es nachmittags gleich weiter nach Bad Harzburg:
Vorm Einchecken in der Pension noch schnell 2 Runden auf der noch knochentrockenen Strecke gedreht, die ich bis dato noch überhaupt nicht kannte.

Tja: Ewig lange, deutlich ansteigende Asphalt-Startgerade, der Rest vor allem Wiese, Wiese und Wiese. Naja, ein bisschen Kiesweg und eine doppelte Sandpassage waren auch noch da und als kleines Schmackerl eine wirklich schön angelegte Schnecke.
Kurz vor Ende der Runde noch 2 Wall-Auf- und Abfahrten, die mich ein bisschen an den Brüsseler Universitäts-Cross erinnerten – nur „in klein“.

Über Nacht gab es ja ordentlich Regen und Sturm, wobei die Strecke den Regen bestens verkraftet hatte, nur ein Baum den Sturm nicht. Dadurch musste man statt gerade nun schräg auf die kleine Metallgitter-Brücke drauffahren – bei niedrigem Tempo kein Problem, aber ob das im Renntempo auch gutgeht?

Die ohnehin nicht großen Meldezahlen wurde durch ein paar „wetterfühlige“ Fernbleiber nochmals dezimiert, so dass beim Ü40-Rennen gerade einmal 8 Fahrer und bei uns Ü50ern nur deren 6 am Start standen – also 50%ige Podiums-Chance.

Wegen des stürmischen Windes war der Start ungewöhnlich verhalten, niemand mochte so recht vorn fahren, das überließen wir alle schön dem Gesamtführenden Sven – quasi die Bürde des Führungstrikots.

Gegen Ende der Startgerade setzte sich Kai nach vorn und nach der Metallbrücke ergriff Sven wieder die Initiative – ich an Kai vorbei und hinterher.

https://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/forum/download/file.php?id=2323

Die erste Sandpassage glücke Sven nicht ganz perfekt, so dass ich hier vorbei fuhr und in Führung ging.

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Im Folgenden konnten wir uns nach und nach absetzten, so dass wir am Ende der Startgeraden schon ordentlich Vorsprung hatten und beinahe ein wenig ins Plaudern kamen – zu diesem Zeitpunkt waren unsere Podiumsplätze schon so gut wie eingetütet.

Ich hatte mir Sven ja schon in Neu Duvenstedt und Hannover von hinten angucken können und wusste, dass er über die Distanz ein ganz anderes Tempo fahren kann als ich.
Er konnte mich wohl nicht so ganz einschätzen, wohl deshalb ließ er mir eine Runde lang den Vortritt und mich „zurecht zu legen“.
Die nächste Sandpassage lief dann bei mir nicht gut und nun ging er wieder vorbei & zog auch allmählich aber kontinuierlich auf und davon.

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So ganz nachlassen wollte ich nicht – im Cross kann ja immer allerhand passieren und dann sollte man auch zur Stelle sein. Aber der Abstand nach hinten war bereits so groß, dass ich mir auch nicht die Seele aus dem Leib fahren musste – schließlich stand für den nächsten Tag ja noch ein weiteres Rennen an.

https://helmuts-fahrrad-seiten.de/wp-content/uploads/2025/10/SCCC-Bad_Harzburg-2025-10-04-024.jpg

So ging das Ganze recht kontrolliert bis ins Ziel und ab auf´s Podest:

https://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/forum/download/file.php?id=2326

https://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/forum/download/file.php?id=2324

Sehr schönes Gefühl dort mal wieder (und zum allerersten Mal für Cyclocross Hamburg!) zu stehen und auch in der Gesamtwertung ging es vor auf Platz 2: Ein rundum perfekter Renntag also.

Wolkenlos
07.10.2025, 19:18
:daumen:

Don Vito Campagnolo
07.10.2025, 22:30
Und noch´n Gedicht:

3. Tag, 3. Rennen: Trotz des superguten Vortags spürte ich statt Rückenwind nur noch „Rücken“, und auch der traurige Rest des Körpers fühlte sich ziemlich runtergerockt an.

Abermals wartete eine für mich völlig neue Strecke, und nach den Besichtigungsrunden war ich nicht gerade euphorisch: Der Teil auf der BMX-Bahn war zwar ganz lustig, allerdings haben mich die teils sehr breit und weitläufig abgesteckten Kurven etwas verunsichert. Bei so viel Wahlfreiheit wusste ich gar nicht, welches wohl die beste Kurvenlinie sein würde – manchmal überfordern zu viele Möglichkeiten.
Der sich nach der richtig langen Sandpassage anschließende sehr hohe Wiesenanteil hingegen schreckte mich: Wiese war noch eine nette Umschreibung für ein ehemaliges Fußballfeld, das eine sehr gründliche Umschulung zu einem richtig üblen Acker durchgemacht hat. Die vielen schön engen Hacken und Kehren gefielen mir da zwar sehr gut, aber es gab eben auch wirklich lange Drücker-Passagen, auf denen teilweise noch ordentlich der Wind draufstand.

Mit 24 Startern war heute wieder mehr Action angesagt, außerdem waren auch alle starken Jungs am Start – anders als gestern gab´s also keine Geschenke, heute musste jeder einzelne Punkt wieder hart erarbeitet werden.

Sven kam am besten von der Startlinie weg, aber eingangs der ersten Kurve fuhr ich vorbei, durch die mit kurzem Pumptrack gewürzte S-Kurve hindurch und fuhr auch als erster in die Sandkiste

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um dort gegen Ende erst meine Spur, dann den Schwung und letztlich mindestens 6-7 Plätze zu verlieren.

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Und anderem Mario zischte vorbei – endlich ein Lebenszeichen von ihm in Sachen „M&M-Battle“. Am Ende der Wiese warteten nach noch 2 kleine Wall-Auf- und Abfahrten: Die 2. Abfahrt nach er ein bisschen zu ungestühm und testete die Dehnfähigkeit des Flatterbandes – und schwupp war ich wieder vorbei.

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Am 6. Position liegend mühte ich mich jetzt, bestmöglichen Speed auf der Wiese aufzubauen und zu halten. Aber die „Drückerkolonne“ vor mir machte das irgendwie besser und dynamischer und so wuchs die Lücke zwar nur langsam, aber stetig.
Dafür funktionierten immerhin die nächsten Sandpassagen einwandfrei. Gegen Rennmitte kamen von Hinten Stefan und Mario wieder etwas näher, während sich der Abstand nach vorn allmählich eingependelt hatte. Also weiter drücken, um nach hinten nicht zu verlieren und vielleicht doch noch den Anschluss nach vorn zu schaffen.

https://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/forum/download/file.php?id=2328

Den Abstand nach hinten zu stabilisieren gelang zwar, nah vorn machte ich aber nur wenige Meter gut. Allerdings sah ich in der vorletzten Runde, wie Sven von weit vorn allmählich nach hinten durchgereicht wurde – Vorderraddefekt und keinen Ersatz im Depot, so fuhr ich an ihm vorbei und anschließend beendete er auch das Rennen.

https://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/forum/download/file.php?id=2329


Durch diesen geschenkten Platz wurde ich dann letztlich 5., behielt meinen 2. Platz in der Gesamtwertung und da Sven (bis auf die 2 Sockelpunkte) punktlos blieb, rückte ich ihm auch recht dicht auf die Pelle.

Aber Axel und Kai strichen mit P 3 & 4 ja mehr Punkte ein und kamen in der Gesamtwertung ebenfalls voran, so dass die Plätze 1-4 jetzt innerhalb von 7 Punkten liegen – das sieht beim Blick auf die Tabelle schon spannend aus.

Und die anderen Cyclocrossies in diesem Rennen? Stefan und Mario kamen als 6. und 7. Ins Ziel,

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James rundete mit Platz 14 das Ergebnis der Cyclocross-HH-Hobby-Oldies ab.

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Jetzt ist zum Glück erstmal ein Wochenende rennfrei – Zeit den geschundenen Knochen ein bisschen Wellness zukommen zu lassen und dann hoffentlich wieder mit frischer Kraft in Norderstedt am Start zu stehen.