PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaufberatung Ridley im Vergleich zu meinen aktuellen Bikes


spazo
04.06.2019, 20:44
Guten Abend,

ich habe vor circa 1 Jahr 2 Räder gekauft, beide waren Blindkäufe, also ein wenig informiert und beim Händler bestellt.

Kurz zu meinen aktuellen Maßen 91cm Schrittlänge, Körpergröße 1,85m, also recht lange Beine.

Mein Fahrprofil: Sehr schlechte Feldwege 70% mit typischen gerissenen Betonoberflächen, 10% Schotterwaldwege, 10% richtiges Gelände.

Zur Übersicht hab ich mal alle Daten in eine Tabelle übertragen.

Das eine ist ein Scott Speedster CX in Gr. XL, mit recht langem Oberrohr. Der Händler damals empfahl mir das Größe L, ich habe mich aber entgegen seines Rats für das XL entschieden und bin froh, es genommen zu haben, es fährt super ruhig auf Straße. Ich habe trotz des hohen Gewichts das Gefühl, richtig Druck aufs Pedal zu kriegen und kann auch längere Strecken fahren, Unterlenker etc. Auch wenn ich recht gestreckt sitze.

Das andere ist ein Specialized Crux E5. Ich hab relativ lang gebraucht um das (im Vergleich zum Scott) gefühlte Kinderradfeeling weg zu bekommen, das Rad fährt zwar im richtigen Gelände gut, lässt sich gut kontrollieren, aber auf Straße habe ich das Gefühl ich kriege nicht genug Kraft aufs Rad und sitze sehr eng, in Unterlenkerhaltung kann ich nicht länger fahren, das Genick ist die Schwachstelle, ich glaube es ist zu kurz. Mein Händler empfahl mir jedoch genau diese Geometrie, meinte, dass auch die Straßenräder von Speci diese Geo hätten. Das Rad habe ich "blind" bestellt über den Händler, als es da war war ich mäßig zufrieden, fahre es jetzt seit knapp 4.000km.

Mein drittes Rad ist ein Stevens Prestige RH58. Ich sitze trotz ähnlicher OR Länge etwas besser als auf dem Speci, allerdings gefällt mir hier der Rahmen nicht, ist mir zu weich, fürs Rumfahren ist es ok, für kräftiges Pedallieren ist mir der Rahmen zu nachgiebig.

Jetzt bin ich wieder beim Händler gewesen u. es stehen zur Auswahl Trek, mein Favorit ist aber Ridleys X-Bow, gefällt mir einfach besser.

Nun gibts das Rad wieder nur auf Bestellung mit Anzahlung. Größen sind alle verfügbar, L (58) oder XL (61).
Der Händler empfiehlt mir Gr. L, aber ein Blick auf die Daten verrät mir irgendwie, dass es eher XL sein sollte. Da er beide Bikes nicht da hat, ist ein Vergleich schwer, ich habe zwar auf einem Ridley Allroad Gr. L gesessen, aber die Geo ist nicht vergleichbar.

Mein Händler meint, durch das kürzere Steuerrohr von 16,5cm sitze ich automatisch sportlicher und etwas weniger aufrecht als auf dem Specialized. Aber meine Meinung ist, dass Stack und Reach hier eigentlich nicht passen, wenn ich sage, dass ich auf dem Scott gut sitze.

Wie sehr ihr das, ich will einen weiteren Fehlkauf vermeiden.

Don Vito Campagnolo
05.06.2019, 17:06
. Mein Fahrprofil: Sehr schlechte Feldwege 70% mit typischen gerissenen Betonoberflächen, 10% Schotterwaldwege, 10% richtiges Gelände.


Vielleicht schaust du dich gerade im falschen Regal um? Liest sich eher so, als wärst du die Gravelbike-Zielgruppe.

spazo
05.06.2019, 20:22
Das hatte ich mir auch schon überlegt. Die Frage ist nur dann, wie geländetauglich sind Gravelbikes, wenn ich mir die Ab Werk Reifen ansehe, sind die für Matsch kaum geeignet. Klar kann ich da auch CX Reifen aufziehen, die Frage ist nur ob das Sinn macht.

Don Vito Campagnolo
05.06.2019, 22:38
Du machst doch nicht den Kauf eines Komplettrades von einem einzigen, leicht tauschbaren Teils abhängig? :confused:

Von der Durchlaufbreite geht erheblich gröberes Gummi in ein Gravelrad als bei den meisten Crossern, das sollte also kein Problem sein.

spazo
07.06.2019, 16:42
Danke für den Hinweis.

Ich habe jetzt nochmal quergelesen und mich damit auseinandergesetzt. Möglicherweise kommt auch ein Gravel Bike in Betracht. Ich fahre wie schon beschrieben halt auch gern mal im Wald, Matsch und Co herum.

Unter Gravel Bike verstehe ich nach wie vor, "Dahingleiten" auf Schotterpisten, möglichst feiner Schotter. Das ist nicht, was ich will, sondern ich fahre durchaus auch mal richtig im Wald, wo man mit dem CrossCountry MTB herum fährt. Im Kern schultere ich aber nicht und fahre keine CX Runden, wo man viel Technik braucht.

Die Frage für mich ist, ob man das Sitzgefühl zwischen dem Ridley X-Bow Cyclocross und dem X-Trail vergleichen kann?

Wie macht sich zB das längere Steuerrohr bemerkbar bei gleichzeitig sehr kurzem Oberrohr?

scorpi11
11.06.2019, 12:39
Bei langen Beinen würde ich eher den L-Rahmen nehmen. Du hast dann einen kürzeren Rumpf und dadurch ist ein kürzeres Oberrohr ratsam.


Fragt sich nur, ob dann nicht das Steuerrohr zu kurz ist bzw. man den Lenker hoch genug bekommt. damit im Unterlenker nicht die Knie mit dem Brustkorb kollidiert. Das ist zumindest ein Aspekt der bei sehr langen Beinen passieren kann.

janelli
11.06.2019, 19:33
Wenn Du Dich auf dem Scott Speedster wohl fühlst, aber etwas gestreckt sitzt, ist grundsätzlich eine ähnliche Geo ratsam. Da ist das große Ridley aus der Tabelle noch am nächsten dran.

Aber wenn du keine Rennen fährst und das auch nicht vorhast wäre tatsächlich ein Gravelbike die bessere Wahl bei dem Einsatzgebiet. Da sollte es welche geben, die noch näher am Scott liegen. Kettenstreben etc.

Ein hohes Steuerrohr ist im Wald auf Trails eher ein Vorteil. Im Zweifel kannst Du eher einen kürzeren Vorbau dran machen, das würde dann auch das Gefühl des zu gestreckt Sitzens beim Scott egalisieren.

Aus der Ferne schwer - aber das scheint mir die Richtung zu sein.