Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SRAM Kette (X11) PC-1130
Menschmeier
25.04.2018, 21:27
Mir ist heute nach einer langen Tour bei einer zweiten Fahrt die neue Kette gerissen - SRAM Kette PC-1130 - und zwar "mittendrin".
Passiert ist es an einer Steigung von 25%, die ich ihm 3 Gang hoch bin und noch eins hochschalten wollte. Das ist mir noch nie passiert. Einen guten Antritt habe ich mit meinen langen Beinen.
Herstellerfehler und nur Pech gehabt, denn Schaltfehler sind ja ausgeschlossen. Kürzen ist wohl nicht drin bei X11.
Hauptsache, die Familienplanung ist nicht gefährdet...:daumen: :grienen:
Sofort zum Verkäufer und richtig Alarm machen - sowas darf nicht passieren! Schon gar nicht beim Neurad, auch nicht mit Sram.
Menschmeier
26.04.2018, 13:35
Eine Reklamation versuchen? Darum geht es mir selbstredend nicht.
Wie kann es sein, dass sich eine (nagelneue) Kette derart aufwölbt und die Lasche aus dem Niet herausgezogen wird? Wir können bei einem "einmaligen" Herstellungsfehler sein oder einer defekten Charge. Zu schwach und "billig" kann diese Kette nicht sein.
So ein Kettenriss ist sehr gefährlich und kann ganz schnell böse Folgen mich sich bringen. Wegen eines ähnlichen Vorfalls habe ich eine äußert schlimme und langwierige Schulterverletzung inkl. OP gehabt.
Vielleicht sagt die Charakteristik des Aufwölbens etwas über dden Vorgang aus. Es ist beim Schalten passiert, wie man es so oft auch bei Steigungen macht. Es ist der X11 zu viel, wenn man unter Last (eher keine Volllast) am Berg schaltet?
Verletzt bin ich zum Glück nicht, weil ich dank der extremen Steigung gleich auf die Fahrbahn kam und mich mit den Füßen noch abfangen konnte.
Nein, das ist nicht normal, das darf nicht passieren, das muss eine Kette aushalten, egal wie man tritt.
Woran es liegen könnte, kann dir hier keiner sagen, man kann höchstens Vermutungen anstellen. Ist die Kette laufrichtungsgebunden und war richtig montiert? Gibt es aktuell einen Rückruf von Sram? Trittst du mit 20.000 Watt? Alles Spekulation.
Was ist zu tun?
- Den Service des Radherstellers anschreiben und den Vorfall schildern.
- Zum Verkäufer gehen und reklamieren.
- Sram anschreiben und auf die Gefahr hinweisen. Vielleicht bewahrt das andere Leute von Stürzen...
Kurbelfritz
26.04.2018, 17:59
Nein, das ist nicht normal, das darf nicht passieren, das muss eine Kette aushalten, egal wie man tritt.
Woran es liegen könnte, kann dir hier keiner sagen, man kann höchstens Vermutungen anstellen. Ist die Kette laufrichtungsgebunden und war richtig montiert? Gibt es aktuell einen Rückruf von Sram? Trittst du mit 20.000 Watt? Alles Spekulation.
Was ist zu tun?
- Den Service des Radherstellers anschreiben und den Vorfall schildern.
- Zum Verkäufer gehen und reklamieren.
- Sram anschreiben und auf die Gefahr hinweisen. Vielleicht bewahrt das andere Leute von Stürzen...
Mehr muß man dazu nicht sagen - wenn die Kette nicht am Kettenschloß, sondern mittendrin reisst, dann ist das ein Materialfehler - und das sollten Hersteller/Radladen/SRAM schon mitgeteilt bekommen
Menschmeier
13.05.2018, 10:26
So Leute, nur zur Info:
- Der Händler hat mir einen sehr großzügigen Gutschein ausgestellt.
- Der Importeuer ist nicht der Ansprechpartner und will nichts davon wissen, antwortet nicht mehr und leitet es auch nicht an Sram weiter.
- Sram ist nicht zu greifen, auch nicht über eine gefundene Mailadresse.
- Es war die günstigere 1110, nicht 1130, was aber keine Rolle spielt.
- Gerissen ist sie nicht, sie wurde auseinander gehebelt, wusste es nicht anders zu beschreiben.
- Die alte Kette ist nach zwei Touren erneut gehebelt worden, war aber nicht fachmännisch gepresst worden. Sollte man nicht machen, hat aber bei 9-fach ewig gehalten. 1x und die dünnen Kettenglieder sprechen noch mehr dagegen.
- Die neue Kette, die ich mir auf die Schnelle besorgt habe, ist leider das gleiche Modell und die hat es mir auf einer gestrigen, epischen Tour erneut gehebelt (hatte aber immerhin schon zig lange Touren hinter sich). Im Antriebsstrang habe ich gemerkt, dass sich etwas zwischen den Ritzeln abspielt und tatsächlich war bereits eine Lasche leicht verbogen. Dies ist erneut in den leichteren Gängen passiert und bei sehr viel Zugkraft auf der Kette. Beim Schalten habe ich zuvor nichts bemerkt, ich sehe auch nichts auf der noch neu wirkenden Kasettenkränzen.
Bei meinem Rad läuft die Kette in den leichteren Gängen recht schräg, das sollte die Sram aber aushalten. Ich kann doch nicht das technische Konzept in Frage stellen, wenn es bei vielen anderen Radlern funktioniert. Für einen Aufbau eines Neurades stehe ich nun vor der großen Frage, ob ich 1000 EUR für eine Force 1 überhaupt investieren sollte!?
prenzlauerCX
13.05.2018, 11:45
Hi Menschmeier,
letztendlich kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur mutmaßen, was es sein könnte. Ich kann mir gut vorstellen, dass es zu einer Verkettung unglücklicher Umstände kam. Dabei gilt es verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, so z.B.:
Zugspannung, Anschläge, Position des Schaltauges, Materialbeschaffenheit, Verschleiß der einzelnen Komponenten, Sitzposition, Schaltverhalten, Witterungsverhältnisse, Vorermüdung des Materials, Öl, Fremdkörpereinschlüsse etc..
Manchmal gibt es den einen bestimmten Grund nicht, vielmehr sind es verschiedene Dinge zur gleichen Zeit, die einen derartigen Defekt bewirken. Die Kette hat bei mir trotz durchschnittlich 1200k/Monat zum Glück noch nie ernsten Schaden erlitten, wenn dir das häufiger passiert, würde ich der Ursachenforschung auf jeden Fall ausreichend Zeit widmen. Wie du bereits sagtest, kann ein plötzlicher Kettenbruch ernsthafte Konsequenzen haben.
Wünsche dir viel Erfolg und zeitnahe Erkenntnisse in dieser Sache! Halte uns auf dem Laufenden!
Beste Grüße aus Stuttgart :daumen:
Menschmeier
13.05.2018, 12:23
Danke für die Wünsche und Anregungen, Prenzlauer.
Was soll man groß schreiben, die Fehlersuche lässt sich erheblich eingrenzen. Der gesamte Antriebsstrang ist ja komplett neu (gewesen) und korrekt eingestellt, auch sehe ich keine Auffälligkeiten. Die Ketten waren ja ohnehin noch neu und geölt wurden sie auch. Die Schaltvorgänge hören sich technisch einwandfrei an, sehr knackig - verglichen mit anderen hochwertigen Gruppen.
Das System sollte schon Wechsel unter großer Last vertragen können, hatte aber vorsorglich immer etwas Druck herausgenommen. Ich fahre seit zig Jahren mehr oder weniger sorgenfrei, aber das ist mir noch nie untergekommen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es an den "empfindlicheren" dünnen Ketten liegen mag.
Ich brauche zeitnahe Erkenntnisse, da ich mich zw. Shimano oder Sram entscheiden muss. Weiterhin denke ich mir, dass ich einen Einzelfall darstelle, aber ich fahre doch Serienkomponenten. Neues Rad, neues Glück?
Menschmeier
13.05.2018, 14:18
So sieht das aus:http://forums.mtbr.com/drivetrain-shifters-derailleurs-cranks/weak-11-speed-chain-xx1-837858.html
Das Internet ist natürlich voller "schwacher Ketten" von SRAM, nach Shimano habe ich noch nicht recherchiert. Alleine die Aussagen der Foristen im Link sind erschreckend. Auch sie hattem mehrere defekte Ketten hintereinander, nicht nur ich. Dort war es noch eine ältere Version der X11-Kette. Aber auch hier äußert sich Sram nicht zu den Defekten und schweigt es mit einer neuen Kette aus. So auch in anderen Foren.
Singlespeed?
Erschreckend ist für mich, dass in Deutschland Sram überhaupt nicht greifbar ist. Paul Lange konnte man damals jedenfalls anschreiben. Ob das heute noch so ist?
prenzlauerCX
17.05.2018, 23:23
Hi Menschmeier,
gerne, dafür ist das Forum ja da!
Wenn ich mit SRAM deine Erfahrungen gemacht hätte, würde ich in Zukunft definitiv Shimano oder Campagnolo fahren. Ich hätte einfach mein Vertrauen in die Produktqualität von SRAM-Teilen verloren und mich gerade im Hinblick auf den Sicherheitsaspekt nicht mehr gut auf meinem Rad gefühlt.
Ich bin allerdings bis auf Kleinigkeiten immer sehr zufrieden mit SRAM gewesen, deshalb gab es für mich nie die Überlegung, mit Komponenten anderer Hersteller zu fahren. Auch ist mein Bezug zu SRAM ist ein besonderer, da ich mich bei meinem ersten guten Rad damals für SRAM entschieden hatte, und ich deshalb ein Gefühl von alter Verbundenheit und Loyalität für SRAM habe.
Dir kann ich nur raten, mit Herstellern zu konfigurieren, von denen du vollkommen überzeugt bist. Nicht zu 80, auch nicht zu 90, sondern zu 100%. Alles andere macht keinen Spaß. Identifikation mit seinen Herstellern ist ein essentieller Bestandteil des unvergleichbaren Glücks- und Zugehörigkeitsgefühl, das dein Rad in dir auslösen kann. Ohne von der Produktqualität deiner einzelnen Hersteller überzeugt zu sein, wird es dieses Gefühl nie richtig geben können.
Von daher: Mach keine zu großen Kompromisse und wähle genau die Hersteller, mit deren Produkten du nicht nur zufrieden, sondern wirklich glücklich sein kannst! Vergiss bei all der Gedankenmacherei auch nie, auf welch hohem Niveau unsereiner nörgelt, wir haben luxuriöse Probleme ;) :) Andere fahren 'E-Bike' oder gar nichts :eek::D
Grüße aus dem sonnigen Stuttgart!
Menschmeier
18.05.2018, 10:21
Hallo prenzlauerCX,
ich habe mich nun für einen eigenen Aufbau mit der Ultegra entschieden und fühle mich dabei sehr wohl, ohne diese Gruppe jemals gefahren zu sein. Es wird auch zu 100% diese Gruppe sein, keine Fremdhersteller. Damit bin ich immer sehr gut gefahren und bewährte sich schon damals im Renneinsatz, während andere immer wieder Probleme mit der Kompatibilität der Fremdhersteller hatten. Dies mag heute weniger ein Problem sein, oder gerade doch ob der großen Vielfalt.
SRAM möchte ich gar nicht verteufeln, weil es auch bei anderen funktioniert, doch wie gut unterm Strich? Wie oft fahren sie und unter welcher Last? Ich hatte keine Lust mehr auf die Kettenbastelstunden, auch nicht, ob der Rahmen womöglich mit der Kettenlinie falsch konstruiert/aufgebaut ist. Das Konzept ist toll und würde ich gerne von Shimano sehen. Mit eigenen Bastelösungen soll es auch für uns XT-Kassette und XT-Kurbel gehen, aber die Kiste war mir auch zu heiß. Die XC-Rennen fahren sie auch mit wahnsinnigen 50er-Kassetten und einem Kettenblatt, haben aber ihre Mechaniker und Laufzeiten der Teile.
Interessant wäre noch gewesen, ob es nicht gleich eine Force hätte sein sollen. Schon auf dem MTB habe ich die damals direkt die unter der LX stehende SLX innerhalb eines Monats kaputt bekommen, von der Alivio (Kurbelbruch!) ganz zu schweigen. Billige Innelager von Shimano waren mehrfach kaputt. Selbst die LX hielt nicht so lange, so dass ich gleich zur XTR kam. Die hielt stand und funktionierte, während alle anderen lieber schraubten und irgendwelche bunten Kettenblätter von aufstrebenden Firmen wie Race Face montierten, bunte Schräubchen suchten... Aber auch andere Komponenten und ganze Räder (inbesondere die Federungen) waren mir nicht gewachsen und musste reklamieren. Ich war sogar bei den namhaften Herstellern vor Ort und haben das direkt besprochen - wäre heute wohl undenkbar. Und hier ist Sram nicht zu greifen, nicht mal der Importeuer. Ob die Fahrt nach Schweinfurt Sinn machen würde, in unserer heutigen globalen Welt? Lieber schraube ich mir mein neues Rad zusammen und bin guter Dinge, dass die Ultegra das Ding ist (ist auch für CX ausgelobt und hoffe, die wissen um den Schlamm und hohen Kräfte).
Beste Grüße
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