Wie testet man gedämpfte Sattelstützen und Vorbauten? - Ideen gesucht.

[St.John]

So wie es aussieht, bekomme ich demnächst einen Shockstop Vorbau und die neue Sattelstütze von REDSHIFT SPORTS (https://redshiftsports.com/) zum Testen.
Jetzt mach' ich mir schon ein paar Tage Gedanken dazu, wie man solche gefederten Teile möglichst sinnvoll testet?
Viel ist mir bisher dazu nicht eingefallen.
Ich hab mir ein Testset von drucksensitive Folien von FUJI besorgt, um auf einer, noch zu definierenden, Teststrecke den Vergleich gefedert und ungefedert herauszuarbeiten. Sind leider nur sehr wenige Teststücke der Folie, sodaß ich nicht viele Versuche haben werde, wenn das denn überhaupt funktioniert.
Gesucht sind Ideen, wie man die erwartete Entlastung durch die gedämpften Elemente idealerweise messbar oder zumindest erfahrbar machen kann.

[Udo_B]

Die Strecke des 24h Rennen am Alfsee könnte ich mir sehr gut vorstellen:D.
Die war vor 2 Jahren ziemlich unkomfortabel mit dem Crosser.

[Janvommars]

Komfort jetzt objektiv zu messen wird jetzt tatsächlich schwierig. Ich denke wirklich aussagekräftig ist nur der subjektive Eindruck. Meine Vermutung ist, dass auch der Vergleich mit Lauf, Lefty und so kaum möglich ist. Die ungefederte Masse ist ja viel größer: Dein Fahrrad und das was von den Pedalen in die Beine schlägt.

Ich glaube in der Roadbike wurde mal festgestellt, dass die Lauf-Gabel auch das Fahrverhalten in den Kurven verbessern soll. Solche Effekte würde ich jetzt nicht vermuten. - Sorry, dass ist jetzt kein sonderlich konstruktiver Beitrag ;-)

[arno¹]

= du müsstest simulieren:

schottergerüttel bei grobem schotter

wurzeln in trails mit 2cm höhe, wurzeln in trails mit 5 cm höhe

alternativ bordsteinkanten in genannten höhen

vertrocknete pferdetrails oder bspw traktorreifen furchen

grasüberwachsene trails

wellen in straßen, löcher in straßen

weitere themen: kurvenverhalten, spurtreue

= geht nicht an einer maschine, also nur feldversuch. wegen fehlen eines objektiven messinstruments für themen bei flex und dämpfung kann es sich nur um einen subjektiven test handeln

bei den berichten zum redshift shockstop die ich mir vor dem einbau in meine alubüchse durchgelesen habe, gab es teils nicht nachvollziehbare oder sehr persönlich gefärbte eindrücke

ein kompletter vergleichstest eines testers über alle vorhandenen testobjekte, zeitnah zusammen durchgeführt, mit einfachen bewertungsnoten zu obigen punkten und vor allem bei allen zu testenden objekten kreuzweise gleichzeitig wiederholt könnte eine gute übersicht bieten

(a.nienie hat noch ne lauf erste generation)

streckentipps könnte ich bieten, gestern zum beispiel der limitweg durch den eyller bruch, da war ich gestern. da kommt auch der shockstop an seine grenzen, aber hilft durchaus.

gesendet vom telefon

[Janvommars]

Wenn du eine steife Handyhalterung für den Lenker hast, könntest du mit der Phyphox - App der RWTH Aachen Aufzeichnungen der Beschleunigungen machen. Vielleicht 4 mal die gleiche Testrunde mit und ohne den Vorbau sowie mit viel und wenig Reifendruck. So könnte man den Effekt vielleicht quantifizieren.

[robs80]

Ich würde den Aufwand nicht al zu hoch treiben. Wenn du eine definierte Strecke fährst, müsstest du auch die selbe Spur fahren, damit die Schläge und Stöße vergleichbar sind (falls du messen willst).
Komfort ist sowieso subjektiv und da ist Spur und Strecke egal, solange annährend Vergleichbar. Es wird also immer ein sehr starken Subjektiven Charakter haben.
Einen Testsstand für so etwas könnte man entwickeln, macht aber privat keinen Sinn. Nur unnötig Kosten für Sensoren und Zertifikate usw...

Der Tip von Jan war sehr gut. Ich würde mir dafür eine Halterung für den Lenker und den Sattel bauen. Dann ein 50x50 Kantholz (definierte Höhe) nehmen, auf den Boden in der Nähe einer Wand legen(zum abstützen) und wie folgt Vorgehen.
1. Eigene Gewicht Messen, Luftdruck kontrollieren und ggf. anpassen
2. Für die Messung der Dämpfung am Sattel, das Telefon am Sattel befestigen und das Hinterrad auf das Kantholzstellen.
3. Auf das Fahrrad aufsteigen und vom Kantholz runterrollen.(definierter Stoß)
4. "Messung mehrmals Wiederholen.
Dann die Sattelstütze Wechseln und 1-4 nochmal. Dabei aber auch auf die Sitzposition und Pedalstellung achten, damit möglichst die gleichen Kräfte auftreten. Das selbe dann für den Vorbau. Ach ja und dass das Fahrrad das selbe ist versteht sich von selbst :D

[arno¹]

Wenn du eine steife Handyhalterung für den Lenker hast, könntest du mit der Phyphox - App der RWTH Aachen Aufzeichnungen der Beschleunigungen machen.

der shockstop funktioniert hauptsächlich bei bremsgriffhaltung, für alle anderen positionen reicht das prinzip nicht

dann müsste man das telefon auch dort anbringen - vllt mit panzerband?

mir persönlich würde eine übersicht mit durchaus subjektiven beurteilungen völlig reichen - sie müssten aber in zeitlich engem rahmen und direkt vergleichend getestet werden

gesendet vom telefon

[arno¹]

in den test des shockstops muss man dringend mit aufnehmen, ob man im gelände, z.b. beim bunny hop, oder allgemein beim hochreißen des lenkers mit dem eintauchen zurecht kommt

(es stört mich persönlich nicht)

das kann nur gänzlich subjektiv beurteilt werden, objektiv gesehen =)

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[Lenny]

Actioncam auf dem Oberrohr oder an den Sitzstreben so befestigen, dass der Sattel von schräg unten sichtbar ist. Ggf. eine Markierung auf der Unterseite des Sattels anbringen, damit man die Unterschiede besser sehen kann.

Was mich an Federung/Dämpfung immer nervt: wenn die ganze Fuhre oder nur der Sattel mithüpft oder im Wiegetritt der Lenker wegtaucht, anstatt die Kraft 1:1 zu übertragen. Daher unbedingt auch testen.

Um verallgemeinerbare Meßergebnisse würde ich mir weniger Gedanken machen - da spielen so viele verschiedene Faktoren rein, dass man sowas höchstens auf einem richtigen Prüfstand machen kann.

[St.John]

Bisher schonmal vielen Dank. Sind einige gute Ideen dabei. Die Idee mit den Beschleunigungsmessungs-Apps finde ich ganz interessant. Muss ich mir mal genauer ansehen.
Action-Cam auf Oberrohr ist auch ne gute Idee, habe ich leider nicht. Vielleicht leihe ich mir mal dafür eine.
Mir ist schon klar, dass man bei Feldversuchen mit einfachen Mitteln keine Vergleichswerte generieren kann, die wissenschaftlicher Analyse standhalten. Ich erhoffe mir vielmehr eine halbwegs neutrale, bzw. objektive Bestätigung zu meinen dann doch sehr subjektiven Fahreindrücken.

[arno¹]

https://uploads.tapatalk-cdn.com/20180425/8db9c9c97c8b02b62b67342f28134ec9.jpg

also uffbasse beim drop :D

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[arno¹]

das gyroskop hat potential - mit exporthttps://uploads.tapatalk-cdn.com/20180425/7659529b034cc155f3e20c4dcfcf03a7.jpg

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[St.John]

Genau, hab' ich mir auch gedacht und mir erstmal 'ne Handyhalterung bestellt. Mal sehen was sinnvoller ist, die Belastung am Unterarm zu vergleichen oder direkt am Lenker, respektive im Rückenbereich oder am Sattel.

[Janvommars]

Ich konnte die wissenschaftliche Neugier nicht mehr ertragen und habe aufzeichnungen gemacht. Handy auf den Vorbau getapet so das es satt auf Aheadkappe und Lenkerklemme aufliegt (is kein Smartphone und kann Kratzer ab).

Dann einen ruppigen Schotterweg runter rollen gelassen (je ca 40 Sekunden) und ausgelegten Stöckchen nach um immer die gleiche Spur zu erwischen.

3 mal mit 3,5 bar Reifendruck
3 mal mit 2,0 bar Reifendruck

Dann jeweils die Rohdaten je Reifendruck gemittelt. - Es ist ein ganz klarer unterschied erkennbar. Im Durchschnitt über den Weg 9 m/s² bei 2 bar und 14 m/s² bei 3,5 bar Reifendruck.

Ich bastel morgen mal ein Diagramm!

Rahmenbedingungen:
Stahlcrosser mit Stahlgabel; R24 DB Laufräder; Gravelgrinder Race in 36 mm; Strecke von Überweg A42 in Richtung Waldsee Moers

[St.John]

Cool, nicht schlecht. Könnte der richtige Ansatz sein um Vergleiche auch mit Daten belegen zu können.

[Janvommars]

Hier sind die Aufzeichnungen von gestern.