Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Systemlaufrad (Giant) Speichenriss - Schrott?
Hallo,
mir ist diese Woche eine Speiche am Giant P-CXR-1 Laufrad (made by DT-Swiss, Serienausstattung u.a. beim Giant TXC 2015) gerissen, Antriebsseite hinten, am Nippel. (15Tkm, 2x beim Giant-Händler nachgespannt/-zentriert)
Leider hat es die Felge dabei dermaßen verzogen, dass 2 Radläden unabhängig voneinander dazu raten, das Laufrad mit neuer Felge und neuen Speichen frisch aufzubauen. Soweit so schlecht, denn: die Originalfelge ist als Ersatzteil nicht mehr lieferbar. Ein komplettes Ersatzlaufrad ist als Ersatzteil nicht mehr lieferbar. Die Nabe hat Straight-Pull-Speichen, die natürlich kein Laden auf Lager hat.
Ein Neuaufbau mit Mittelklassefelge kostet z.B. bei Whizz-Wheels um die 200.-, ziemlich genau, was ein vergleichbares einzelnes Laufrad von DT-Swiss kosten würde (z.B. C1800 Spline). Der eine Laden hier (Giant Händler) hat mir direkt geraten, mir einen kompletten LRS bei bike24 zu kaufen. Auf das Angebot des anderen Ladens warte ich noch, aber ein Schnäppchen wird auch das nicht werden, falls es überhaupt klappt (straight-pull...).
Nun stehe ich vor der Wahl:
- Sytemlaufradsatz für 340.- kaufen und beim nächsten Speichenbruch wieder eine funktionstüchtige DT-Swiss-Nabe (350 oder 370) mit wegschmeißen.
- zum Laufradbauer gehen und für 640.- was Haltbares mit klassischen Speichen aufbauen lassen - in der Hoffnung, dass das auch in 5 Jahren noch reparierbar ist, falls nötig. Und dass die Flansche halten. Und dass sich die neuen Laufradstandards nicht zu schnell verbreiten (boost).
Folgende Fragen:
- Hatte ich einfach Pech oder sind 15Tkm bei Systemlaufrädern einfach die übliche Nutzungszeit? Systemlaufrad = Wegwerfartikel?
- Lohnt sich der Aufpreis eines klassischen Laufrads? Kann das gewichts- und steifigkeitsmäßig mit Systemlaufrädern konkurrieren?
Danke für eure Tipps!
whitewater
15.12.2017, 17:57
Folgende Fragen:
- Hatte ich einfach Pech oder sind 15Tkm bei Systemlaufrädern einfach die übliche Nutzungszeit? Systemlaufrad = Wegwerfartikel?
- Lohnt sich der Aufpreis eines klassischen Laufrads? Kann das gewichts- und steifigkeitsmäßig mit Systemlaufrädern konkurrieren?
Danke für eure Tipps!
1. Kann man so nicht einfach sagen. Es gibt Leute, die bremsen über 5000km Matsch ihre Felge durch, bei anderen halten sie 75.000km und mehr.
Genauso ist es mit solchen Sachen wie gerissenen Nippeln/Speichen ausgerissenen Felgenböden und Flanschen. Der eine schwebt nur so über die Piste, da hält das Zeugs dreimal um den Globus, der andere...
Ansonsten ist auch bei nicht übermässiger Belastung 15.000 schon eine Grössenordnung, die keinen Pokal verdient, wo man aber eigentlich auch nicht mehr über Fabrikationsfehler meckern darf. System vs. konventionell aufgebaut ist da völlig wumpe, nur daß halt die Systemlaufräder so ziemlich alle nach ähnlichen Optimierungskriterien gefertigt sind. Mittleres Fahrergewicht, nicht superhaltbar und stabil (das kannste ja auch konventionell aufbauen;)), dafür wenig Kataloggewicht und dekoratives äusseres.
Das sind halt so die Kriterien, mit denen Du richtig Masse verkaufen kannst.
Damit ergibt sich für 2. automatisch die Antwort:
Wenn Du ca. 75kg wiegst, mittelmässig viel fährst, dabei keine wilden Stunts machst und Bordsteine und Schlaglöcher brav umfährst und nach 3-5 Jahren
eh Bock auf schicke Neuware hast, ausserdem auf sexy Optik stehst, dann sind Systemlaufräder unschlagbar, weil preisgünstig.
Warum ein konventionell aufgebautes Rad "gewichts- und steifigkeitsmässig" ein Problem haben sollte, mit einem Systemlaufrad zu konkurrieren müsstest Du mir jetzt erklären. Kann eben nur sein, daß der Einzelaufbau teurer kommt.
Was Deine aktuelle Entscheidung angeht:
bei einem Neuaufbau mit der alten Nabe könnte man Speichen und Felge so wählen, daß das für Dich stabiler wird. Die 350er (Star Ratchet) ist jetzt keine schlechte Nabe, könnte sein, daß sie neue Lager braucht. Straight Pull ist jetzt kein grundsätzliches Problem, auch wenn die Flanschnaben von DT eine etwas bessere Geometrie aufweisen und Bogenspeichen, wie Du ja gelernt hast, einfacher zu beschaffen sind.
Wenn ein Komplettsatz von DT für Dich eine Alternative ist, ist das finanziell auf jeden Fall besser, es sei denn Du willst selber einspeichen lernen.
Andererseits kannst Du die Naben auch für ein wenig Kleingeld verkloppen. Mit dem Zahnscheibenfreilauf gibts noch was dafür.
Carpe Noctem
16.12.2017, 00:20
Antriebsseite hinten, am Nippel. vs.
Und dass die Flansche halten.
Was ist denn jetzt genau kaputt? Die Felge, die Speiche oder der Flansch?
Der Flansch wäre schlecht, die Speiche nun wirklich kein Problem und die Felge auch kein Weltuntergang. Ich würde schauen, wie der ERD der Felge ist und mir eine andere Felge holen, die auch 28 Löcher hat, eine Breite wie ich sie gerne hätte und einen ERD der ähnlich der alten ist, dann kannst du die alten Speichen weiter verwenden. Ist die neue Felge flacher so kann man das etwas mit längeren Nippeln ausgleichen. Hier ein Beispiel für eine 28Loch Felge: https://www.bike24.de/1.php?content=8;product=155362;menu=1000,4,301
Und nebenbei bemerkt: Laufradbau ist keine Hexenkunst, das kann man auch durchaus selber hinbekommen.
Sytemlaufradsatz für 340.- kaufen und beim nächsten Speichenbruch wieder eine funktionstüchtige DT-Swiss-Nabe (350 oder 370) mit wegschmeißen. Wenn bei mir eine Speiche reißt, dann kaufe ich mir ne neue Speiche (gut, man soll die beiden umliegenden Speichen auch mit wechseln) und fertig ist es. Falls du trotzdem die Nabe wegschmeißen möchtest: Schick sie mir, ich übernehme das gerne für dich! :)
Und dass sich die neuen Laufradstandards nicht zu schnell verbreiten (boost). Wenn du den alten Rahmen weiter fährst, dann sollten dich die neuen Standards nicht allzu sehr interessieren. ;)
Danke für das Feedback! :)
1. Kann man so nicht einfach sagen. Es gibt Leute, die bremsen über 5000km Matsch ihre Felge durch, bei anderen halten sie 75.000km und mehr.
Genauso ist es mit solchen Sachen wie gerissenen Nippeln/Speichen ausgerissenen Felgenböden und Flanschen. Der eine schwebt nur so über die Piste, da hält das Zeugs dreimal um den Globus, der andere...
Ansonsten ist auch bei nicht übermässiger Belastung 15.000 schon eine Grössenordnung, die keinen Pokal verdient, wo man aber eigentlich auch nicht mehr über Fabrikationsfehler meckern darf. System vs. konventionell aufgebaut ist da völlig wumpe, nur daß halt die Systemlaufräder so ziemlich alle nach ähnlichen Optimierungskriterien gefertigt sind. Mittleres Fahrergewicht, nicht superhaltbar und stabil (das kannste ja auch konventionell aufbauen;)), dafür wenig Kataloggewicht und dekoratives äusseres.
Das sind halt so die Kriterien, mit denen Du richtig Masse verkaufen kannst.
Damit ergibt sich für 2. automatisch die Antwort:
Wenn Du ca. 75kg wiegst, mittelmässig viel fährst, dabei keine wilden Stunts machst und Bordsteine und Schlaglöcher brav umfährst und nach 3-5 Jahren
eh Bock auf schicke Neuware hast, ausserdem auf sexy Optik stehst, dann sind Systemlaufräder unschlagbar, weil preisgünstig.
Mein Systemgewicht liegt eher im dreistelligen Bereich, von Reisegepäck mal ganz zu schweigen. Außerdem fahr ich gerne auf Schotter- und Waldwegen und will da primär Fahrspaß haben und das Rad nicht tragen.
Diese Überlegungen haben mich letztlich auch zu Giant gebracht: Sie geben Crosser bis 150kg Gesamtzuladung frei - ich gehe davon aus, dass sie damit auch die Laufräder meinen. Dazu die lebenslange Garantie auf den Rahmen. Die spricht m.E. dafür, dass Giant sich ziemlich sicher ist, dass ihr Kram auch hält.
Warum ein konventionell aufgebautes Rad "gewichts- und steifigkeitsmässig" ein Problem haben sollte, mit einem Systemlaufrad zu konkurrieren müsstest Du mir jetzt erklären. Kann eben nur sein, daß der Einzelaufbau teurer kommt.
Wenn ich das richtig verstanden habe, können Systemlaufräder mit Straight-Pull-Speichen durch den fehlenden Speichenbogen und die Flanschform höhere Kräfte im Vergleich zu klassischen Speichen aufnehmen. Diesen Vorteil nutzen Systemlaufradhersteller nicht dazu, die Tragfähigkeit zu erhöhen, sondern um mit weniger Speichen die selbe Tragfähigkeit zu erreichen.
Das wiederum ergibt ein leichteres Laufrad, z.B. DT Swiss C1800: 24 Speichen, 1745g, zulässiges Systemgewicht 130kg. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass 130kg bei klassischen Laufrädern so ab 32 Speichen mit Trekkingfelge und >2kg anfangen.
https://www.dtswiss.com/de/produkte/laufraeder-strasse/cross-road/c-1800-spline/c-1800-spline-23/
Was Deine aktuelle Entscheidung angeht:
bei einem Neuaufbau mit der alten Nabe könnte man Speichen und Felge so wählen, daß das für Dich stabiler wird. Die 350er (Star Ratchet) ist jetzt keine schlechte Nabe, könnte sein, daß sie neue Lager braucht. Straight Pull ist jetzt kein grundsätzliches Problem, auch wenn die Flanschnaben von DT eine etwas bessere Geometrie aufweisen und Bogenspeichen, wie Du ja gelernt hast, einfacher zu beschaffen sind.
Wenn ein Komplettsatz von DT für Dich eine Alternative ist, ist das finanziell auf jeden Fall besser, es sei denn Du willst selber einspeichen lernen.
Andererseits kannst Du die Naben auch für ein wenig Kleingeld verkloppen. Mit dem Zahnscheibenfreilauf gibts noch was dafür.Die reinen Ersatzteilkosten liegen bei 60€. (Felge DT Swiss R 500 db bis 130kg, 28x DT Champion 2,0-1,8, 28x Messingnippel). Der Giant-Händler kann mir die Speichen nicht besorgen, da er sie "nur im Hunderterpack" (Zit.) geliefert bekommt. Ich befürchte, das wird beim anderen Laden nicht anders sein.
Selbstaufbau bzw. der dazugehörige Lernprozess dauert mir für die Lösung des aktuellen Problems zu lange... ich will fahren und nicht bei jeder Ausfahrt alle 100m mit dem Speichenschlüssel rumhantieren und danach heimschieben... :grienen:
Da die Nabe noch völlig in Ordnung ist (350er mit Zahnscheiben) und ein Neuaufbau trotz Straight-Pull nicht völlig unmöglich scheint, gehe ich jetzt mal auf die Suche nach einem Laden, der mir aus mitgebrachten Teilen ein neues Laufrad zimmert... :)
/Edit: Laden Nr. 2 hat die selben Schwierigkeiten beim beschaffen der Einzelteile... hab jetzt vereinbart, dass ich alles besorge und sie mir dann das Laufrad aufbauen. Weihnachten ist gerettet :jippie:
vs.
Was ist denn jetzt genau kaputt? Die Felge, die Speiche oder der Flansch?
Jetzt ist kaputt: die Speiche am Nippel. Durch die hohe Vorspannung hat sich die Felge beim Riß in S-Form gebogen, mit ca. 2cm Seitenschlag. Also ist auch die Felge kaputt.
Die Befürchtung, der Flansch könnte kaputt gehen, bezieht sich auf einen theoretischen Neubau-LRS mit klassischen Speichen. Der Flansch der aktuellen Straight-Pull-Nabe ist völlig in Ordnung.
Der Flansch wäre schlecht, die Speiche nun wirklich kein Problem und die Felge auch kein Weltuntergang. Ich würde schauen, wie der ERD der Felge ist und mir eine andere Felge holen, die auch 28 Löcher hat, eine Breite wie ich sie gerne hätte und einen ERD der ähnlich der alten ist, dann kannst du die alten Speichen weiter verwenden. Ist die neue Felge flacher so kann man das etwas mit längeren Nippeln ausgleichen. Hier ein Beispiel für eine 28Loch Felge: https://www.bike24.de/1.php?content=8;product=155362;menu=1000,4,301
Und nebenbei bemerkt: Laufradbau ist keine Hexenkunst, das kann man auch durchaus selber hinbekommen.
Wenn bei mir eine Speiche reißt, dann kaufe ich mir ne neue Speiche (gut, man soll die beiden umliegenden Speichen auch mit wechseln) und fertig ist es. Falls du trotzdem die Nabe wegschmeißen möchtest: Schick sie mir, ich übernehme das gerne für dich! :)
Die 460er hat 110kg Systemgewicht. Zu wenig. Ich schiele auf die neue R500 mit 22mm Maulweite und 130kg.
Wenn ich schon eine neue Felge brauche, nehme ich auch neue Speichen und Nippel dazu. Für 30€ Aufpreis gehe ich nicht das Risiko ein, dass eine Nachbarspeiche einen abbekommen hat, in 100km reißt und das Spiel von vorne beginnt.
Wenn du den alten Rahmen weiter fährst, dann sollten dich die neuen Standards nicht allzu sehr interessieren. ;)Jein. Wenn ich so viel Geld ausgebe, will ich den LRS auch zukünftig an anderen Rädern fahren können. Mal angenommen, die Gabel geht kaputt, ich krieg von Giant ne Ersatzgabel mit boost und hab nen LRS für 640.- mit 100mm Einbaubreite rumstehen. Ich müsste gucken, ob ich dann soviel essen könnte, wie ich k****n wollte... ;)
a.nienie
16.12.2017, 13:07
Die Speichen gibt es tatsächlich nur in größeren Gebinden.
Wenn Du bei den Laufradbauern anfragst, ob sie Dir 3 Stück verticken?
Einspeichen ginge ja dann auch vor Ort.
Für Privatkunden gibts Speichen und Nippel ja gottseidank einzeln - der zweite Laden wird mir das Laufrad also mit neuer Felge und neuen Speichen frisch aufbauen :)
Ich bin gerade mit dem Speichenrechner von DT Swiss beschäftigt, damit ich die richtige Länge bestelle. Jetzt kommen nur links/rechts unterschiedliche Speichenlängen heraus:
Speichenlänge links
301.7 mm
exakt
300 mm
empfohlen
Speichenlänge rechts
301.00 mm
exakt
299 mm
empfohlen
Die Speichen gibts aber nur in 2mm Abstufungen, also 298mm, 300mm, 302mm.
Was nehm ich da, 2x300mm? :confused:
whitewater
16.12.2017, 22:10
Die Speichen gibt es tatsächlich nur in größeren Gebinden.
Wenn Du bei den Laufradbauern anfragst, ob sie Dir 3 Stück verticken?
Einspeichen ginge ja dann auch vor Ort.
Neee, jeder besser sortierte Onlinehändler hat sowas im Programm, auch stückweise.. Versuchs mal bei komponentix.de.
Ansonsten, dreistellig plus Gepäck, da haben sich Deine Räder wacker geschlagen. Die 150 kg verspricht Giant wohl, weil sie damit ausreichend wenig Gewährleistungsfälle haben. Wiegt ja nicht jeder soviel, fährt auch nicht jeder 5000 km im Jahr und nach zwei Jahren ist eh gut.
Diese Behauptungen bzgl. straightpull vs. Bogen ist zum einen umstritten, und es ist nicht alles, gerade bei dt haben die Flanschnaben meist eine bessere Geometrie.
Straightpull lässt sich primär besser maschinell verarbeiten.
Bei Deinen Anforderungen wirst Du mit Systemlaufrädern nicht glücklich. Leichter als die DT werden auch konventionelle Laufräder nicht werden, aber die können dich dann langfristig zuverlässig tragen.
Don Vito Campagnolo
16.12.2017, 23:31
Jetzt ist kaputt: die Speiche am Nippel. Durch die hohe Vorspannung hat sich die Felge beim Riß in S-Form gebogen, mit ca. 2cm Seitenschlag. Also ist auch die Felge kaputt.
...
Hmmm, ich weiß ja nicht ob du da so schnell einen Haken setzen solltest.
Ich würde mir (online wirst du auf jeden Fall fündig) Ersatzspeiche und Nippel sowie offline eine gute Flasche Wein besorgen und dann einen verregneten Sonntag nutzen um das HR wieder in Form zu bringen. Kann durchaus sein, dass es nix wird, aber dann sind schlimmstenfalls ein niedriger einstelliger €-Betrag und ein paar Stunden versenkt. Was bleibt ist der Weingenuss und ein bisschen Stolz, nicht vorzeitig aufgegeben zu haben.
Carpe Noctem
17.12.2017, 21:47
Die Speichen gibts aber nur in 2mm Abstufungen, also 298mm, 300mm, 302mm.
Was nehm ich da, 2x300mm? :confused:Würde ich so wählen.
Speichen gibt es auch bei Bike24.de https://www.bike24.de/1.php?content=13&search=dt+swiss+champion (https://www.bike24.de/1.php?content=13&search=dt+swiss+champion)
und https://www.bike24.de/1.php?content=13&search=dt+swiss+competition
(die dürftest du meinen, auch wenn du Champion schreibst)
Bei deinem hohen Gewicht würde ich mir für die Touren mit Gepäck einen zweiten Laufradsatz aufbauen (lassen) und den mit möglichst vielen (36) Speichen. Muss ja nichts teures sein. Deore Nabe, DT Swiss Competition Speichen, Messingnippel und ne stabile Felge (auch aus dem Trekkingradbereich). Das Mehrgewicht merkst du bei 130kg Systemgewicht kaum bis gar nicht. ;)
Bei nur 28 Speichen würde ich auf eine hoch bauende Felge achten.
Danke an alle für das umfangreiche Feedback! :)
Ich fasse mal zusammen:
--- Die Laufräder sind im Originalzustand leicht, stabil und zuverlässig. Ich heize damit Vollgas löchrige, steinige Feldwege runter und sie haben mich mit 130kg Systemgewicht tw. auf Schotterstraßen bis an die Adria gebracht. Nun ist nach 15.000km erstmals eine Speiche gerissen.
Zur Einordnung: Smolik empfiehlt bei klassischen Laufrädern: "Regelmäßiger Speichenaustausch (Hinterrad 5000 km; Vorderrad alle 15.000 km) sichert vor überraschenden Speichenbrüchen". :eek: Quelle: http://www.smolik-velotech.de/laufrad/05speich.htm
Insofern kann ich mich nicht beschweren.
Ärgerlich ist vor allem, dass beim Speichenriss die Felge gleich so verbogen war, dass 2 Händler meinen, sie könnten das evtl. wieder geradeziehen, aber sie geben keine Garantie, dass beim nächsten Schlagloch nicht alles wieder krumm wird. Daher bevorzuge ich gleich den Einbau einer neuen Felge.
--- Leider ist die händlerseitige Versorgung mit Ersatzteilen sehr mau und wenn, dann geht die Reparatur in Preisbereiche, wo man überlegen kann, sich gleich einen neuen LRS zuzulegen. Das finde ich extrem ärgerlich, aber auch lehrreich: Selbst ist der Mann. Ich muss dringend lernen, Laufräder zu bauen :D
Ob mir Wein beim lernen wirklich helfen kann, wird sich bald zeigen - ein erstes Testobjekt vom alten MTB steht bereit :grienen:
Bis dahin lasse ich mir helfen. Ich hab eine neue Felge, Speichen und Nippel bei bike24 geordert und der Händler wird mir das Laufrad mit meinen mitgebrachten Ersatzteilen neu aufbauen.
Felge: DT Swiss R 500 db. Felgenhöhe 23 mm, Maulweite 22 mm, max. Systemgewicht 130kg.
Speichen: DT Swiss Competition Straightpull, 2,0/1,8/2,0, Speichenlänge: 300mm.
Nippel: DT Swiss Standard Messing Nippel 2,0mm, 14mm.
Die Felge ist ASTM-Kategorie 2, Speichen und Nippel sind "recommended for E-bike". Mehr "stabil" krieg ich mit der 28-Loch-Nabe vmtl. nicht hin.
Nochmals danke und allzeit gute Fahrt! :daumen:
whitewater
19.12.2017, 18:14
Nur ein paar kleine Anmerkungen aus meiner Sicht zu Deinem Resumee:
Vorab, Smoliks Empfehlung basiert auf Speichenmaterial aus dem letzten Jahrtausend. Heutige Speichen sind definitiv besser und brauchen eigentlich nicht mehr ausgetauscht zu werden.
Trotz alledem, ja, Du kannst Dich nicht beschweren. Für das, was Du mit den Laufrädern anstellst (bzw. beschreibst), sind 15.000km eine wackere Leistung.
Bei diesem Betrieb läuft ein solches Laufrad definitiv deutlich auf Verschleiss, egal, was DT oder Giant an "empfohlenen Maximalgewichten" angeben.
Für den Alltag, Tagestouren etc. wird der von Dir beschriebene Neuaufbau auch durchaus eine Weile taugen. Da kommt man, wenn es denn vorbei ist, auch mit dem Taxi heim.
Für sowas baue ich auch gerne Räder, bei denen leicht und hübsch vor langlebig kommt. Kann ich mir auch leisten, denn über mehrere Räder x mehrere Sätze verteilt kommen die eh nicht so schnell auf solche Laufleistungen und ich hab ja Spaß an Neuaufbauten, da muss auch mal was verschleissen:D
Btw.: geh mal davon aus, daß die max. Belastungsempfehlungen bei Felgen eher für die maximal angebotene Lochzahl gemeint sind. Also bei der 500er für 32 Loch.
Für Touren wie an die Adria würde ich persönlich trotzdem solider bauen:
Was immer ATSM Kategorie 2 sein mag, eine Sub bzw. =500g Felge wäre mit 23mm Höhe ist nicht rock-solid. Insbesondere nicht in Kombination mit nur 28 Speichen. Da machen 50-100g Material mehr deutliche Unterschiede. Die grosse Profilbreite ist zwar gut, aber hier eben nicht alles.
Es wäre also durchaus mehr mit einer 28-Loch Nabe drin, z.B. die R521. Zwar schmaler, aber höher, und etwas schwerer.
Sinnvoll wäre aber gleichzeitig zumindest auf 32, besser auf 36 Loch zu gehen. (mit 36 Loch ist DT leider raus).
Ich persönlich verwende für Touren über mehrere Tage und mit Gepäck (also deutlich über 10kg Zuladung) ausschliesslich Laufräder die hinten 36 Speichen haben. Dann funktioniert das auch mit einer relativ flachen Felge, aber auch die sollte eher ein sattes als ein knappes Pfund Material haben. In meinem Fall eine Remerx Hurry.
Bei der Gelegenheit ist es dann auch sinnvoll, nicht die DT-Straightpull Naben zu verwenden, da deren "virtueller Flansch" recht klein ist, was für die Stabilität der Räder insgesamt auch nicht optimal ist. Und dann kann man auch gleich auf Naben für Bogenspeichen gehen.
Daß die Speichen und Nippel "recommended for E-bike" beworben werden nutzt Dir im Zweifel wenig. Das Rad bricht nicht unbedingt an der schwächsten Stelle. Die Competition sind trotzdem eine gute Wahl.
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