Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mit breiten Reifen schneller?
Die Kollegen von bikeradar haben an einem XC-MTB unterschiedlich breite Reifen getestet und festgestellt, dass breitere Reifen leichter laufen und schneller sind.
http://www.bikeradar.com/mtb/gear/article/best-tyre-volume-for-xc-racing-48564
Ich finde das Ergebnis interessant, da es sich ja auch mit etwas älteren Studien der Sporthochschule Köln decken, die damals in Zusammenarbeit mit SCHWALBE herausgefunden haben, dass großvolumige Reifen wie der Big Apple leichter läuft als schmalere Trekking- und City-Reifen.
Ob sich dieselben Reifenbreiten-Effekte auch auf Crosser oder Gravelbikes übertragen lassen, also im Vergleich von 32 mm zu z.B. 42 mm oder erst recht wenn man mit Monstercrossern mit deutlich breiteren Reifen vergleicht?
Hallo,
Ich hatte das so verstanden, dass der Effekt zum Tragen kommt, wenn der (unebene) Untergrund die Voraussetzung dafür bietet.
Auf einem perfekt ebenen Untergrund wird wohl der schmale, harte und leichte Reifen schneller sein.
Je mehr Unebenheiten das Potenzial bieten durch den großvolumigeren, schwereren, weicheren Reifen nivelliert zu werden, desto eher kann letzterer seine Vorteile ausspielen.
Das hängt sicherlich mit den weniger stattfindenden Energieumwandlungen zusammen:
Die Geschwindigkeit wird dann weniger durch Abprallen des Reifens nach oben immer wieder in Lageenergie umgewandelt - die im Zweifel nicht weiter nutzbar ist.
M.M.n hängt das also mit dem durchschnittlichen Unebenheitsgrad des Untergrunds zusammen.
Wenn dann ein Reifen gerade so weich und grossvolumig fahrbar ist, dass so gerade alles weggebügelt wird, wird er wohl besser laufen als ein extrem anderer Reifen.
Ich denke man kann also nicht verallgemeinern, das hängt vom Untergrund ab.
In der Praxis wechselt der halt immer.
Ich denke man kann also nicht verallgemeinern, das hängt vom Untergrund ab.
Stimmt, auf der Bahn machen breite Reifen keinen Sinn. ;)
Schon auf der Landstraße machen etwas breitere Slicks (25-28mm)mehr Sinn als Dackelschneider.
türlich, ist ja nicht die erste studie dieser art. zu der reifenbreite muss aber der angemessen niedrige reifendruck kommen, und ja es geht um geländeuntergrund
gesendet vom telefon
talybont
15.11.2016, 23:24
Ein breiter Reifen rollt nur dann besser als ein schmaler, wenn der Luftdruck identisch ist. Wenn man beim breiten Reifen den Luftdruck reduziert, reduziert sich der Vorteil.
Komfort ist natürlich grösser. Kommt drauf an, was man will.
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Ein breiter Reifen rollt nur dann besser als ein schmaler, wenn der Luftdruck identisch ist. Wenn man beim breiten Reifen den Luftdruck reduziert, reduziert sich der Vorteil.
Das ist die Sache mit den Rollenprüfstand.
Wie arno schon meinte. Mit angepassten Luftdruck rollt breit besser, der Reifen springt weniger, das macht schneller.
nicht die theoretische form, sondern die mögliche flexibilität auf einem rauhen untergrund und somit ein deutlich leichterer rollwiderstand im gelände
ist meine erfahrung. studien gibts dazu auch, soll ich?
gesendet vom telefon
Nun ja ob man dem Bike Radar Test Vertrauen sollte? Obwohl Leistungsmessung und versucht wird die gemittelten Werte Konstant zu halten, ich kann einen "Objektiven" Test mit Menschen nichts abgewinnen. Was aber zu sehen ist, ist das gerade im Rennradbereich seit 1-2 Jahren die Profis immer mehr auf 25er Wechseln und der Grund ist der geringere Rollwiderstand. Der Grund liegt darin, das die Breite der Auflagefläche nicht primär die Rollreibung beeinflusst, sondern die länge. 25er Reifen bauen breiter, daher ist die aulagefläche breit Oval, während bei 20er oder 23er die Auflagefläche eher längs Oval ist. Die Auflagefläche in der Breite wird größer, aber in der Länge reduziert sie sichbei 25ern. Daher sind die Reifen schneller. Zusätzliches Plus, mehr Kurvenspeed.
Aber auch der Untergrund spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Wie Dani schon richtig angemerkt hat.
Irgendwann wird der theoretisch geringere Rollwiderstand vmtl. auch durch das höhere Gewicht wieder aufgefressen.
Hängt natürlich vom Nutzungsprofil ab; ich persönlich fahre weder auf Rollenprüfständen, noch permanent bergab, noch pump ich 32er und 42er auf den selben Druck. :)
Die Testkonstruktion von Bikeradar mit einem einzigen Testfahrer, der je nach Bereifung mal solche und mal solche Wattzahlen produziert, ist hanebüchen. :eek:
Passende Kleidung, sprich vernünftig anliegende Radtrikots und meinetwegen, zusätzlich zur derzeitigen Jahreszeit, Windwesten machen eher schneller als 5mm breitere Pneus.
Das ist ja alles nichts Neues:
-in der Praxis werden dann von MTB-Rennfahrern trotzdem schmale Reifen gefahren, weil das breite Modell im Wiegetritt zu viel Kraft vernichtet.
Ähnliches gilt natürlich auch bei Monstercrossern, oder ähnlichen Aufbauten in unserem Bereich.
Grundsätzlich:
-es gilt, wie immer, es also nun den besten Kompromiss für den individuellen Fahrstil, Einsatzzweck,Perger, Gewicht, et cetera zu finden.
-bei Crossrennen muss man sich ohnehin im Rahmen des Reglements bewegen.
Unterm Strich haben Breitreifen natürlich eine ganze Reihe von Vorteilen.
Als da wären: höherer Komfort, besserer Schutz gegen Durchschläge, meist höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich,mehr Sicherheit in unbekanntem Terrain.
Fahrig irgendwohin, wo ich mich nicht auskenne, dann bevorzuge ich höhere Luftdrücke und breitere Reifen.
Im Straßenrennsport kommt als Nachteil die schlechtere ein Aerodynamik zum Tragen.
talybont
16.11.2016, 13:02
Breite Reifen sind auch träger. Das merkt man im Lenkverhalten. Auf der Strasse halte ich 25er für ausreichend. 27/28er bringen direkt so ein Trekkergefühl mit sich.
Am CX ist ja regulär bei 33 mm sense und das passt auch. Am MTB halte ich 55 mm für ausreichend.
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Im Straßenrennsport kommt als Nachteil die schlechtere ein Aerodynamik zum Tragen.
Deswegen wird die Felgenweite erhöht. Laut DT's FAQ ist eine Felge mit 19er Weite und ein 25er Reifen im Moment die aerodynamischste Kombination. ENVE hat das mit den SES 4.5 AR mal sehr schon hinbekommen. Aerodynamisch top.
elmar hats schon alles geschrieben
zu dem rollwiderstand noch, beispielsweise
"Doch weit gefehlt! Sobald es ins Gelände geht, bleibt der Rollwiderstand mit weniger Luftdruck nicht gleich, wie hin und wieder vermutet wird, sondern er sinkt sogar! Und das bereits auf guten, feinkörnigen Schotterwegen (Diagramm 3). Je rauer der Untergrund, umso größer ist der Effekt, wie der Untergrund Wiese zeigt. Hier lassen sich im Schnitt ca. 20 Watt(!) einsparen, wenn der Luftdruck von 4,0 auf 1,5 bar abgesenkt wird."
http://www.mountainbike-magazin.de/know-how/expertentipps/alles-ueber-rollwiderstand.35972.2.htm
http://bernhansen.com/gammel/Tester/Dekktrykk,%20bredde%20og%20knastens%20innvirkning%20-%20diplomarbeid.pdf
Crossläufer
20.11.2016, 11:39
https://www.youtube.com/watch?v=fGv329v8-vI
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