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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Philipp Walslebens Gedanken zu Drumherum der DM


Elmar
11.01.2016, 17:02
Noch einige Gedanken zur DM-Veranstaltung in Vechta.
Leider gab es für mich am letzten Wochenende auch einige Momente die weniger erfreulich und dem Spaß am Cross-Sport nicht unbedingt zuträglich waren.
Ersteinmal will ich aber mit einem Lob für die Arbeit und des Einsatzes des ausrichtenden Vereins der Deutschen Meisterschaft beginnen. Man konnte sehen, dass sowohl die Vorbereitung als auch die Organisation an den Renntagen mit sehr viel Mühe und Einsatz erledigt wurden. Sowieso sollte man jedem Rennveranstalter dankbar sein. Es gibt immer etwas zu meckern, aber ich bin froh, dass es in Deutschland noch viele Leute gibt, die Rennen ausrichten wollen. Schließlich ist das anstatt einer Einnahmequelle vor allem ein großes finanzielles Risiko, das man dann auch noch völlig ehrenamtlich eingeht. Das wurde mir auch gestern noch einmal deutlich, als ich mit dem Vizevorsitzenden der RSG Lohne Vechta über die finanzielle Seite und das erwartete Zuschaueraufkommen der DM sprach.
Aber an manchen Stellen fand ich es doch schwierig, einige Vorgänge nachzuvollziehen. Das erste mal wurde ich stutzig, als ich 15€ Startgeld bereits drei Wochen vor dem Rennen überweisen musste. Aber das ist wohl vor allem ungewohnt für mich und bei näherem Hinsehen sogar nachvollziehbar.
Die zweite Hürde in der organisatorischen Vorbereitung der DM ist für mich jedes Jahr die Lizenz, die meine Mechaniker einzig und allein für diese 60 Minuten des Jahres beantragen müssen, um während des Rennen für mich das Materialdepot betreten zu dürfen. Leider gilt dies anscheinend auch wirklich nur während des jeweiligen Rennens. So wurde meinen Mechanikern während meiner Streckenbesichtigung der Zugang zum Depot untersagt. Das Materialdepot ist aber ein sehr praktischer Ort, da ich dort zweimal pro Runde vorbei komme und so ganz einfach verschiedene Reifen probieren kann. Grund für die Zutrittsverweigerung war einerseits, dass sie nur eine Akkreditierung für das Männerrennen hatten und das es im Depot außerdem zu voll werden würde, wenn die Mechaniker des nächsten Rennens sich auch noch dort einfinden würden. Natürlich wurde das Depot zu diesem Zeitpunkt nur belegt durch ein vergessenes Laufrad und ein paar nasse Handschuhe...
Das Interessanteste ist aber, dass sowohl die benötigte Lizenz, als auch der beschränkte Zugang zum Depot in größeren internationalen Rennen keine Rolle spielen. Diese Warmfahr-Routine hantiere ich bei sämtlichen Rennen des Jahres. Also auch bei allen Weltcups können meine Mechaniker jederzeit, mit einer ohne Vorzeigen einer Lizenz erhaltenen Akkreditierung das Materialdepot betreten. Nur in Deutschland klappt das irgendwie wieder nicht. Das schlimme an der Sache ist aber auch, dass derjenige der das in diesem Augenblick verbietet, sich diese Regel gar nicht selber ausgedacht hat. Bitte stellt euch das Briefing vor, bei dem ein hochgeschulter Kommissär folgenden Satz ausspricht: "Jungs, und wenn da einer zwischen den Rennen ins Depot möchte, dann verweigert ihr ihm den Zugang. Ihr lasst ihn nur während des Rennens herein und wenn sein Bändchen die richtige Farbe hat"
Ein weiteres Mal wurde meine Warmfahrrunde dann unterbrochen, als ich am Ziel vorbei fahren wollte. Dieses war mit Flatterband abgesperrt und zwei Kommissär-Jacken-Träger, machten mir mit einem Disco-Türsteherauftreten deutlich, dass ich doch über die Absperrung klettern sollte um so den abgesperrten Bereich zu umrunden. Aber das ist noch das kleinste Problem.
Die gute Neuigkeit: Während unseres Rennen gab es keine Störungen. Ein Paar überrundete zwar, aber das kann man wohl auf die 80% Regel schieben, die bei einem zu großen Leistungsunterschied eigentlich eine 70%-Regel sein sollte.
Die nächste Ernüchterung folgte aber bei der Anti-Dopingkontrolle.
Für Uneingeweihte: Normalerweise findet man sich dort im Warteraum ein, von dem dann jeweils ein Fahrer in einen anderen Raum gerufen wird, in dem man dann mit Arzt und NADA-Mitarbeiter alle Formulare ausfüllt und auch die Proben in Behälter für A und B Probe verteilt. Normalerweise hat man also etwas Privatsphäre, was ja gar nicht so schlecht ist, wenn man seinen eigenen Urin in Behälter verteilen muss. In Vechta befand sich die Anti-Dopingkontrolle aber in einem großen Raum. In einer lockeren, familiären Atmosphäre wurden dort lustig Urinbecher umhergetragen und unter Umständen karriereentscheidende Daten in Formulare eingetragen. Nun könnte ich mich damit abfinden, wenn man nicht auf alle anderen Regeln, an die die Fahrer sich zu halten haben so super streng achten würde.
Dazu gehört auch, dass ich als Meisterschaftsgeschenk noch 30€ Strafe zahlen musste, weil ich die Ärmelnummer so zugeschnitten hatte, dass sie meine Teamsponsoren nicht verdeckt. Okay, das steht so im Reglement, hätte ich nicht machen sollen. Hier bekommt der Wettkampfausschuss zu hundert Prozent Recht. Und ich freue mich vor allem darüber, dass es noch verfügbare Kommissäre gab die darauf achten konnten.
An dieser Stelle will ich den Leser beglückwünschen, weil er sich bis zum Ende meiner Abhandlung durchgekämpft hat. Zum Schluss will ich noch einmal einige Sachen deutlich machen:
Wie bereits gesagt habe ich Respekt vor jedem Veranstalter und hoffe nicht, dass sich einige Veranstalter hierdurch persönlich angegriffen fühlen und eventuell sogar keine Rennen mehr durchführen wollen. Doch mussten diese Dinge einmal gesagt werden. Ich wüsste sogar noch einige andere Aspekte, die nicht ganz richtig laufen, auch international. Aber weil ich noch keinen Kontakt zu einem größeren Verlag aufgenommen habe, musste ich die Länge dieses Textes etwas einschränken. Da ich nicht genau wusste, welche Instanz für welchen Teil meiner Bemerkungen zuständig ist, kann ich meinen Text auch nicht an eine Organisation im speziellen adressieren.
Viel Spaß weiterhin
Philipp

SXHC
11.01.2016, 17:37
Bis auf das mit den Räumlichkeiten bei der Dopingkontrolle, hat der Veranstalter seinen Job gemacht.
Also sind diese Worte an den Verband gerichtet. Da Cross für den BDR so wichtig wie ein Pickel am Po ist, werden diese Worte verhallen.

Elmar
11.01.2016, 17:48
UNVERÄLTNISMÄßIGKEIT - Sascha verliert den Titel!!! Eine Ode an Kommissär-Deutschland!
Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich mich ab und zu auch mal einmische, um etwas eher Unangenehmes zu erzählen! In diesem Fall kann ich das ohne wirklich eigene 'Verwicklung' völlig unabhängig von Gefühlen tun. Und doch hat es mich beschäftigt seit gestern!

Ich möchte einige Dinge vom gestrigen Sonntag aufarbeiten, welche in meinen Augen ein echt deutsches Radsport Problem darstellen! Vor allem wir Athleten müssen darunter Leiden! Und akzeptieren das nicht mehr weiter geräuschlos. Philipp Walsleben hat vor wenigen Minuten selber Stellungen zu einigen Vorfällen genommen!

Zunächst möchte ich der Stadt Vechta und dem Ausrichter Verein RSG Lohne-Vechta e.V. herzlich zu einer super Deutschen Meisterschaft gratulieren. Für etwaige Vorkommnisse kann der Ausrichter gar nichts. Und wir müssen in Radsport-Deutschland froh sein, solch engagierte Vereine und Einzelpersonen zu haben!

Ich ärgere mich sehr über die Vorkommnisse, welche das Elite Rennen entschieden haben. Zu Ungunsten von ‪#‎SaschaWeber‬ vom BQ-Cycling-Team und für Philipp Walsleben. Ich gratuliere Philipp natürlich! Er hat alles richtig gemacht!
Aber wie kann es passieren, dass es trotz der 80%-Regel (Fahrer, die 80% hinter der Rundenzeit liegen werden aus dem Rennen genommen) zu Überrundungen im Kampf um das Meistertrikot kommt. (Die einzig plausible Erklärung, wäre ein Defekt des zu überrundenden Fahrers nach der 80% Schranke gewesen!!! Das war nach meinem Kenntnisstand jedoch nicht der Fall!!) Doch genau eine solche Überrundung brachte Sascha zu Fall und nahm ihm die Chance auf seinen ersten Titel in der Elite.
Die Ausrede ("das war ein Einzelfall") ist laut Aussage von ‪#‎Sascha‬, ‪#‎Philipp‬ und auch ‪#‎MarcelMeisen‬ schlichtweg gelogen. Alle drei geben an, gleich 5-6 Fahrer überrundet zu haben! Die ersten bereits nach 2-3 Fahrminuten an den Treppen!!! Gerne würden wir hier Rundenzeiten sehen!! Vielleicht kann uns der ausrichtende Verein ja die nötigen Informationen zukommen lassen?!
Es ist nicht das erste Mal, dass ich solche Geschichten (passieren auch im MTB Sport) hören muss und mir ist klar, dass es auch im Interesse der Erstplatzierten ist, möglichst viele Fahrer, so lange wie möglich im Rennen zu lassen. Keiner will nur zu zwanzigst am Start stehen bei einer DM!!! Aber es sind 18 Fahrer in einer Runde gewertet worden, das ist auch nach Aussage vieler leistungsmäßig schwächerer Fahrer mehr als i.O.!

Was mich an der Sache am meisten stört, ist die Ignoranz und Einseitigkeit! Kommissäre des Bund Deutscher Radfahrer e.V. sind für den reibungslosen Ablauf des Rennens verantwortlich. Ich wage zu behaupten, dass dies in diesem Fall ganz klar NICHT passiert ist. Aus welchem Grund auch immer kam es zu dieser Überrundung, die so nicht passieren darf!!!!
Die Spitze des Eisberges ist nun, dass Sascha und auch Philipp nach dem Rennen eine Strafe von jeweils 30€ bezahlen müssen. Sie haben ihre Armnummern (die Dinger haben Übergroße gehabt) so an ihren Arm angepasst, dass der Sponsor nicht mehr zu lesen war. OK.... Regel ist Regel... AKZEPTIERT!!!

ABER WO VERDAMMT NOCHMAL BLEIBT DIE STRAFE FÜR DIE KOMMISSÄRE DIE IHRE ARBEIT NICHT GEMACHT HABEN, BZW. EINEN FEHLER GEMACHT HABEN?!

Wir Sportler bekommen für Platz 2 bei der DM 70€ Preisgeld, bezahlen 30€ Strafe, Hotelkosten, Anreisekosten und 15€ Meldegebühr. Wer mir da erzählen will, dass sich das rentiert, der soll sich melden....
Darüber hinaus kostet Sascha der Verlust des Titels mehrere Tausend Euro Startgelder, welche er mit dem Meistertrikot hätte verdienen können!!!
Im Umkehrschluss aber bekommt jeder Kommissär seine Kosten (Anreise und Übernachtung) vollends erstattet und dazu OBENDRAUF noch einen pauschalen Tagessatz (ich glaube es sind 100€ am Tag!)
WIESO können wir Sportler keine Strafen verteilen für schlechte Arbeit/ Nichteinhaltung der selbstgemachten Regeln???
NEIN! Jedes Mal aufs Neue die gleichen Gesichter und die gleichen Fehler! Für mich (und viele andere in Deutschland) gibt es kaum noch Gründe das so zu unterstützen!!!
JAMMER JAMMER SCHADE! Und da wundert man sich in der Verbandsspitze dann, wieso keiner der TOPFAHRER Lust hat in Deutschland Rennen zu fahren. (siehe Starterfeld C2 in Albstadt)

Ich greife bewusst hier keinen persönlich an, sondern möchte eine Diskussion führen, wie wir GEMEINSAM diese Probleme lösen können. Denn wir Sportler wissen, dass ohne Regeln und deren Einhaltung nichts geht. ABER wir fordern mehr denn je eine GLEICHBEHANDLUNG!!!!!

GRÜßE MARKUS
https://www.facebook.com/markus.bauer.5243

Manuel E.
11.01.2016, 18:26
Hallo!!!
Dem ist nichts hinzuzufügen. Leider wird es aber als Monolog enden, weil es niemanden beim BDR interessiert.

Gruss Manuel.

SXHC
11.01.2016, 19:52
Das mit der 80%-Regel sagt sich alles so leicht. Real ist das echt schwierig zu handeln. Überrunden lassen ist auch eine Kunst, für die man Erfahrung braucht. :)

Mirco
11.01.2016, 20:03
Es gab ja auch Streckenabschnitte, wo man sich nicht in Luft auflösen kann und wenn da dann 2-3 Pros angerauscht kommen wird das ganze auch nicht einfacher.

arno¹
11.01.2016, 20:30
Hallo!!!
Dem ist nichts hinzuzufügen. Leider wird es aber als Monolog enden, weil es niemanden beim BDR interessiert.

Gruss Manuel.
warum eigentlich

ich finde das sehr gut, dass elmar hier auch mal kritische anmerkungen von wichtigen leuten bündelt

gelesen wird das wohl eher nicht. kann man daraus eigentlich eingaben/nachfragen beim bdr und beim ndr machen? wer kennt sich aus?

gesendet vom telefon

Mirco
11.01.2016, 20:41
Warum sollten Eingaben bei BDR nicht auch dort irgendwelche Diskussionen verursachen?

Ich habe z.B. letzten Dienstag den BDR direkt angeschrieben, weil unser LV es nicht auf die Reihe bekommen hat, meine Lizenz rechtzeitig zu liefern.

Ich bin dort dann den sehr direkten Weg gegangen, also nicht dieses heraumgeeiere, sondern direkt die obere Teppichetage. Habe mein Problem geschildert, dass ich für die DM immer noch keine Lizenz habe, obwohl die Anfang Dezember zum LV geschickt wurde.

Noch am Dienstag habe ich dann die Information erhalten, dass meine Lizenz unverzüglich zum Veranstalter gesendet, dort hinterlegt wird und ich somit starten kann.


Dieses Beispiel zeigt, dass man auch beim BDR durchaus bemüht ist, wenn man den ganzen unteren Wasserkopf, der alles filtert, einfach umgeht und die Leute mit Problemen konfrontiert, die diese dann auch lösen können.

DerPiet
12.01.2016, 08:27
Eigentlich wollte ich nichts zum Beitrag von Markus Bauer schreiben, aber irgendwie geht es dann doch nicht.

Mich dünkt des deutschen liebste Beschäftigung ist das Meckern,
wird die 80% Regel konsequent angewandt ist alles am Jammern das das doch nicht nötig sei weil schliesslich mit Transpondern gefahren würde. Die bösen Komissäre die erbsenzählerisch die Regel anwenden sollte doch mal was lockerer sein.

Wird die 80% Regel nicht konsequent angewandt ist man am Jammern weil es zu Problemen beim Überholen kommt. Die bösen Komissäre sollten sich doch mal darum kümmern, das die Regeln konsequent umgesetzt werden.

Wie es der Komissär also macht er hat die Arschkarte. Das kann es doch nicht sein.

Philipp sah das übrigens ganz anders:

Die gute Neuigkeit: Während unseres Rennen gab es keine Störungen. Ein Paar überrundete zwar, aber das kann man wohl auf die 80% Regel schieben, die bei einem zu großen Leistungsunterschied eigentlich eine 70%-Regel sein sollte.


Aber das Meckern über Verband und Funktionäre ist in Mode, ohne selber was daran ändern zu wollen.



Im Umkehrschluss aber bekommt jeder Kommissär seine Kosten (Anreise und Übernachtung) vollends erstattet und dazu OBENDRAUF noch einen pauschalen Tagessatz (ich glaube es sind 100€ am Tag!)


Lassen wir mal die Kirche im Dorf:
der Tagessatz für einen Komissär beträgt 55€, die Anreise wird mit 25ct pro km vergütet.
Zum Vergleich: Die Fahrtkostenpauschale für Arbeitnehmer beträgt 30ct/km

Da verdient ein Komissär ja wirkliche Reichtümer :rolleyes:


Die meisten Bezirke haben heutzutage Riesenprobleme überhaupt den WA zu besetzen, das zieht sich dann fort bis in die Komissärausbildung.

Das ist leider symptomatisch da dem Sport mitlerweile der Mittelbau fehlt. Die Generation 40-60 fährt lieber selber, in der Vergangenheit war es aber genau diese Altersgruppe die Nachwuchsarbeit, Vereinorganisation, Wettfahrausschuss und auch Verbandsarbeit übernommen hat. Heutzutage bleiben ausser einigen wenigen engagierten nur wenige über die diese das Ego wenig schmeichelnden Jobs übernehmen wollen.

Es ist doch bezeichnend, das gerade zum 1.1 in Dortmund sich ein Verein aufgelöst hat, weil man nicht einmal mehr jemanden hatte der den Vorsitz übernehmen wollte. Und dann wundert man sich das es bei den Funktionären nur noch entweder sehr alte oder Leute mit Geltungsbedürfnis gibt :verwirrt:

Und wenn ich mir die Hauptclaqeure bei Postings zu Verbands- und Komissär Bashing ansehe, dann sind das Menschen die zwar ganz toll die Klappe aufreissen können aber wenn es an konkrete Arbeit geht den Schwanz ganz schnell einziehen. Frei nach dem Motto:


Vereinsarbeit nein danke.
Lizenz ach die hol ich mir im Nachbarland.
Wollte ich ja nur mal gesagt haben.
Ich hab schon so viel für den Sport getan.

Samson
12.01.2016, 08:56
Beitrag von Piet :gut:

Den Beitrag von PW fand ich in seiner Kritik sehr ausgewogen, den von MB übertrieben. Man darf beim Kommissär-Bashing eines nicht vergessen: Die Kommis machen ihre Arbeit für die Sportler, die Sportler machen ihren Sport für sich. Eine Aufrechnung der Kosten damit es sich "rentiert" (Zitat) finde ich auch unpassend, da Radsport nunmal ein Hobby ist - von den ganz Großen mal abgesehen.

Diese generelle BDR-Kritik - Desinteresse usw. - halte ich nach eigenen Erfahrungen für Käse. Wenn ich mit den Leuten in FFM was zu klären habe, da bekomme ich immer innerhalb von 36h eine Antwort, freundlich und interessiert. Wer etwas an den Reglementen ändern will, der kann jederzeit einen Antrag an die BHV stellen. Das geht formlos - fertig.

arno¹
12.01.2016, 10:02
das stimmt.

und warum wird das ggf. nicht gemacht? ist zb. ein sportler, der zwar ein interesse hätte, damit überfordert?

gesendet vom telefon

Samson
12.01.2016, 10:08
das stimmt.

und warum wird das ggf. nicht gemacht? ist zb. ein sportler, der zwar ein interesse hätte, damit überfordert?


Wie meinst du das - ist das ironisch gemeint oder ernsthaft?

arno¹
12.01.2016, 10:11
nein. das meine ich schon so.

wer außer aktive oder betreuer sollte dort eingaben machen und wie kommt das dann an?

gesendet vom telefon

Samson
12.01.2016, 10:17
nein. das meine ich schon so.

wer außer aktive oder betreuer sollte dort eingaben machen und wie kommt das dann an?

Das kann jedes direkt oder indirekte Mitglied des BDR, also LVs, Regionalverbände und Vereine. Ob man das als Einzelperson auch kann, weiß ich jetzt nicht.

Also schreib Deinen Antrag auf, suche dir Verbündete und los ;-)

DaPhreak
12.01.2016, 10:31
@Piet: Bravo! :daumen:

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Kritik darf man immer äußern. Aber diese pauschale Schuldzuweisung an den BDR geht mir gehörig auf die Nerven.

Das Problem mit der 80% Regel zeigt es doch mal wieder:

Genau die Kandidaten, die die Einhaltung dieser Regel bei jeder Gelegenheit kritisieren, applaudieren jetzt über die Äußerungen der Pros, die das genaue Gegenteil fordern... What??? :confused:

BärTiger
12.01.2016, 10:37
Ich bin als Fahrer, Betreuer und hin und wieder als Kommisär auf Rennen aktiv. Von daher behaupte ich mal das ich Einblicke in beide Seiten des Sports habe.

Als normaler Kommisär bekommt man 30€/Tag Aufwandsentschädigung um wie bei DM knapp 8 Stunden in der Kälte im Depot stehen. Also ein finanzieller Anreiz ist das mit Sicherheit nicht.

Aber man bekommt ja auch was anderes dafür. Z. B. kriegt man von den Rennen so gut wie nichts mit. Jedenfalls nicht an den interessanten Stellen. Man wird angemotzt von Betreuern (der Fairness halber nur von sehr wenigen) wenn man sie darauf hinweist bitte nicht über irgendwelche Absperrungen zu klettern sonders den Eingang zum Depot zu benutzen, nicht in der Fahrspur zu stehen oder einfach nur darauf hinzuweisen den zweiten Waschplatz zu nutzen weil der im Depot unter Wasser steht.

Das nicht immer alles glatt läuft sollte jedem klar sein. Und man sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Aber mein (utopischer) Vorschlag ist dieser: Warum holen sich nicht mehr Fahrer/Betreuer eine Kommisärslizenz. Und wenn diese dann nur zwei-dreimal im Jahr auf der "anderen Seite" stehen bekommen diese Leute vielleicht mal etwas mehr Verständnis für die Abläufe abseits des Fahrens und Betreuens. Und ein ganz wichtiger Punkt: die anderen Kommisäre können von dem gefühlt unentlichen Erfahrungsschatz einiger dieser Leute profitieren.:daumen:

Es gibt nun mal drei Beteiligte ohne die ein offizelles Radrennen nicht laufen kann. Das sind die Fahrer, der Veranstalter (der die meiste Arbeit hat) und die Kommisäre. Diese drei arbeiten in 99,9% der Fälle gut zusammen. Ansonsten hätten wir keine Radrennen.

Samson
12.01.2016, 10:40
Es gibt nun mal drei Beteiligte ohne die ein offizelles Radrennen nicht laufen kann. Das sind die Fahrer, der Veranstalter (der die meiste Arbeit hat) und die Kommisäre. Diese drei arbeiten in 99,9% der Fälle gut zusammen. Ansonsten hätten wir keine Radrennen.

So isses!

Es wird immer nach den (Ex-)Sportlern als Kommis oder Funktionäre geschrien, aber bereit erklären tun sich dann die wenigsten.

arno¹
12.01.2016, 10:49
wie piet schrieb, sind die aktiven heute lange selber aktiv

vielleicht kommt dann am schluss eine gewisse müdigkeit hinzu?

gesendet vom telefon

St.John
12.01.2016, 11:18
Dazu passt eigentlich ganz gut ein Teil einer Ausarbeitung die ich gestern zufällig gefunden und überflogen habe, die zwar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, aber ganz gut charakterisiert, wie die Strukturen und Organisationsformen entstanden sind, die wir heute noch vorfinden:

[...]
Bis in die 1970er-Jahre hinein galt der Sport und alles, was zu seinem mittelbaren und
unmittelbaren Umfeld gehörte, für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung als
herrlichste Nebensache der Welt, sieht man einmal von den Personen ab, die schon
damals z.B. in der Sportartikelindustrie, als Sportjournalisten oder als hauptamtliche
Trainer bzw. Profis etc. ihren Lebensunterhalt im und mit dem Sport bestritten. Allerdings
war dieser Personenkreis, gemessen an heutigen Maßstäben, verschwindend gering.
Sport, ob aktiv betrieben, als Zuschauer bei Sportveranstaltungen oder medial
konsumiert, fand in der Freizeit statt und diente in erster Linie der Unterhaltung,
Zerstreuung und dem Vergnügen, da die arbeitsfreie Zeit vornehmlich der Reproduktion
der eigenen Arbeitskraft diente, welche im Leben der Menschen die zentrale Rolle spielte. (HAHN 1992: 18f; NEUMANN-BECHSTEIN 1984:193)

Die Organisationsform, die das aktive Sporttreiben ermöglichte, war fast ausschließlich
der Verein, und die eigene sportliche Sozialisation ähnelte traditionsgemäß der des
sozialen Umfeldes. Das Ehrenamt bei der Organisation des Sportbetriebes war ebenso
selbstverständlich wie der Amateurstatus der Sportler, wenngleich erfolgreiche Sportler in
populären Sportarten auch zu dieser Zeit Entgelte für ihre Tätigkeit erhielten.[...]

aus: Thorsten Schauerte - Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Sport und Medien https://www.lmz-bw.de/fileadmin/user_upload/Medienbildung_MCO/fileadmin/bibliothek/schauerte_mediensport/schauerte_mediensport.pdf

Das hat sich mittlerweile stark gewandelt. Meiner Meinung nach wird Sport in vielen Bereichen heute eher konsumiert. Egal ob als Zuschauer oder Aktiver. Die Organisation überläßt man dabei am liebsten Profis, die einem die lästigen Aspekte abnehmen. Selbst will man möglichst umfassend auf seine Kosten kommen und mit der Mühe der Ausrichtung nicht viel zu tun haben. Das darf dann auch ein wenig was kosten - aber bloß nicht zuviel. Mit dem Obulus entledigt man sich dann auch elegant der Verantwortung mitzuhelfen zu müssen.

RockyFranco
12.01.2016, 15:43
statt über 15€ startgeld, Überrundete und Urin-Kellner-Räume rumzuningeln sollten sich obengenannte "Profis" mal im Weltcup bissl anstrengen, wo sie schon von den belgischen Beloften abgezogen werden...

Elmar
12.01.2016, 16:55
statt über 15€ startgeld, Überrundete und Urin-Kellner-Räume rumzuningeln sollten sich obengenannte "Profis" mal im Weltcup bissl anstrengen, wo sie schon von den belgischen Beloften abgezogen werden...

Das Jahr ist noch jung, aber ich nominiere deinen Beitrag jetzt schon mal zum dämlichsten des Jahres.
BundesRocky (http://www.der-postillon.com/2014/10/80-millionen-bundestrainer-fordern.html)

Mirco
12.01.2016, 17:16
Das Jahr ist noch jung, aber ich nominiere deinen Beitrag jetzt schon mal zum dämlichsten des Jahres.
BundesRocky (http://www.der-postillon.com/2014/10/80-millionen-bundestrainer-fordern.html)

:daumen:

Zumal das Eine mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun hat.

RockyFranco
12.01.2016, 17:35
:daumen:

Zumal das Eine mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun hat.


meinst Du ?

Dann wundert euch in 20 Jahren noch, dass wir im Cross hinterherhinken und dem BDR es auch am A. vorbei geht was mit ihren Kampfrichtern in dieser Randsportart! passiert.

Sportler vom Kaliber eines Ingemar Stenmark oder ähnlich, machen so etwas nicht. Die beschweren sich da wo es nötig ist und nicht übers Internet. was ist das für ein Müll ?
P.W. hat das Trikot.Punkt. Internationaler Stellenwert, gleich 0. Ich wünsche Ihm erfolg bei der WM.
Aber ich befürchte wieder mal der beste Deutsche wird nur jenseits der 20 zu finden sein...

bis dahin könnt ihr ja noch millionen freds schreiben...

Mirco
12.01.2016, 19:42
meinst Du ?

Dann wundert euch in 20 Jahren noch, dass wir im Cross hinterherhinken und dem BDR es auch am A. vorbei geht was mit ihren Kampfrichtern in dieser Randsportart! passiert.

Sportler vom Kaliber eines Ingemar Stenmark oder ähnlich, machen so etwas nicht. Die beschweren sich da wo es nötig ist und nicht übers Internet. was ist das für ein Müll ?
P.W. hat das Trikot.Punkt. Internationaler Stellenwert, gleich 0. Ich wünsche Ihm erfolg bei der WM.
Aber ich befürchte wieder mal der beste Deutsche wird nur jenseits der 20 zu finden sein...

bis dahin könnt ihr ja noch millionen freds schreiben...

Und was haben Meldegelder, Überrundungen usw. jetzt damit zu tun, dass deutsche Sportler im internationalen Vergleich max. unter den Top 10 oder Top 15 und nicht aufs Podium fahren? Immer noch nichts.

P.W. hat nur geäußert, dass die typisch deutsche Bürokratie im Vergleich zu Belgien oder den Niederlanden total überzogen ist und damit hat er auch vollkommen recht.

arno¹
12.01.2016, 21:29
was ich oben schon meinte, war: kann so ein sportler nicht an geeigneter stelle eingaben machen? trauen die sich vielleicht nicht?

gibt es niemanden, der sich darum kümmert? also, einen verein hat walsleben ja z.b. nicht.

gesendet vom telefon

Oliver Corpus
12.01.2016, 21:37
was ich oben schon meinte, war: kann so ein sportler nicht an geeigneter stelle eingaben machen? trauen die sich vielleicht nicht?

gibt es niemanden, der sich darum kümmert? also, einen verein hat walsleben ja z.b. nicht.

gesendet vom telefon

Ich denke er wird mit belgischer Lizenz fahren . Aber auch da steht dann sicher ein Verein drauf .

DerPiet
12.01.2016, 21:52
hat eine deutsche Lizenz