PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Conti Nordic Spike - erste Eindrücke (vs. Mara Winter)


Nordisch
30.03.2013, 19:58
Passend in den ersten Frühlingswochen ein paar Eindrücke zu einem Spikereifen: :D


Ich habe gestern bei bis zu 20 cm Restschnee (teils zusammengesackt) mal meine Conti Nordic Spike aufgezogen (15 C Felge) und ich fand es ernüchternd:

Eigentlich hatte ich mir den Reifen für gröberen Schnee/Eis geholt.
Ich konnte ich jedoch kaum eine Verbesserung zu meinen Schwalbe Marathon Winter (seit 07/08) feststellen können. Lediglich beim Grip am Hinterrad gab es Vorteile.

Was die Führung der Reifen angeht, ist der Nordic klar im Nachteil.
Man muss sehr hart am Lenker arbeiten um das Rad in der Spur zu halten.
Es hilft nur bedingt den Luftdruck abzulassen. Der Reifen/die Karkasse ist selbst mit geringem Druck so steif, dass des keine Verbesserung mehr bringt noch mehr Druck abzulassen.
Ganz im Gegenteil, lässt man weiter den Druck ab, wird das Kurvenverhalten katastrophal. Die hohen und steifen Nordic Reifen hebelt es in der Kurve fast aus dem Felgenhorn besonders bei härteren Untergründen (Eis,Asphalt ...) und das bereits bei geringen Geschwindigkeiten. Am Vorderrad war das Problem noch dominanter, da ich dort nur einen Rennschlauch montiert hatte. (Bei der Montage fiel mir bereits auf, dass bei geringen Drücken der Nordic mit Rennschlauch einfacher im Felgenbett hin und her zu bewegen war als mit Schwalbe SV 18 Trekkingschlauch.)

Weiterhin wurde deutlich, dass der Grip auf blanken Eis schlechter ist als beim Mara Winter. Besonders beim Bremsen bricht der Nordic schneller seitlich aus.
Mit den Marathon Winter kann man, wenn die Reifen entgegen der Laufrichtung montiert sind, sogar sehr sichere Blockierbremsungen am Vorderrad machen. Zwar rutscht der Reifen etwas nach vorn, jedoch kaum seitlich weg. (Liegt wohl am V-Profil des Mara Winter.)

Der Rollwiderstand des steifen Nordic Spike auf Asphalt ist ebenso schlechter. Das ist wohl auch ein Tribut an seine extrem steife/dicke gummierten Karkasse.

Der einziger Vorteil dieser dick gummierten Karkasse (den ich noch nicht überprüfen konnte) ist, dass sie bei Vielfahrern langlebiger sein soll und kaum Spikes verloren gehen. Auch berichteten Vielfahrer (mit Spikereifen) , dass es beim Marathon Winter schon vorgekommen sein soll, dass sich Spikes zum Schlauch durchgearbeitet haben.
Das kann ich bisher nicht von Marathon Winter bestätigen, allerdings bin ich nicht fast jeden Tag im Winter viele Kilometer auf diesen Reifen angewiesen (wie Pendler).

Weitere Überlegungen:

Ich sollte auf jeden Fall noch ausprobieren, den Nordic Spike am Vorderrad mit Trekkingschlauch für bessere Seitenführung zu kombinieren.
Weiterhin macht es bei diesem Reifen ebenso Sinn ihn auf breitere Felgen *1 zu montieren (optimal wären wohl 19C), wenn er dann auch noch genügend seitlichen Durchlauf hat. Er ist mit ca. 38 mm zwar viel schmaler als angegeben (42 mm), aber viele Crossrahmen/-gabeln kommen dort schon ihre Grenzen.
In meinem Fall könnte es wohl hinten (Vortrieb CX Rahmen) maximal ein 17 C Felge sein, da der Reifen auf 15 C Felge nun schon recht dicht an den Streben vorbeiläuft. Vorn hat meine Kinesis Alugabel zum Glück reichlich Durchlauffreiheit, 19C oder gar 21 C sind kein Problem.

Weitere Erfahrungen wird es dann erst im nächsten Winter geben. Jetzt darf der Frühling und dann schleunigst der Sommer kommen! :)

Viele Grüße
Andreas


*1

Denke bei solchen Reifen wird besonders deutlich, dass schmale Rennfelgen für Crossreifen eine suboptimale Wahl sind. Warum man nicht schon früher großflächig zumindest auf 17C Felgen gesetzt hat, ist mir ein Rätsel.
Ich habe ja schon häufiger berichtet, dass 32 mm (real gar 29 mm mit 15 C Felge) auf 19C Felgen Vorteile bei der Durchschlagsfestigkeit (weniger Snakebites) und der Seitenführung haben als wenn sie auf 15C oder noch schlimmer 13C Felgen montiert sind.

Anmerkung:

Beide Reifen haben je 240 Spikes.

EDIT

Noch kurz etwas zur Montage des Nordic Spike:

Auf einer Mavic Open Sport und einer X-treme R-490 Felge ging die Montage relativ einfach.
Es war kein Reifenheber nötig. Die benötigte Handkraft zum Hebeln der Reifen auf die Felge war mittelmäßig.
Ich habe mit der Montage der zweiten Reifenflanke vom Felgenstoß begonnen. Etwas Talkum auf der Außenflanke war "Gleitmittel". Die Reifen laufen gut rund. Es war kein zusätzliches Ausrichten nötig, der Reifendruck von 4 Bar genügte zum selbstätigen Ausrichten.

karstb
31.03.2013, 20:06
Was will uns das sagen? Für gröberen Schnee /Eis braucht man auch einen gröberen Reifen.
Wie wäre es mit dem Schwalbe Ice Spiker (Pro)? Gibt es in verschiedenen Größen ab 2.1". Habe nur gute Erfahrungen gemacht, auch bzgl. Haltbarkeit. Damit ist man auch auf Schnee gut bedient. Natürlich ist der Rollwiderstand nicht ganz optimal, aber das ist er ja bei den anderen Spikereifen auch nicht. Wenn schon, dann richtig.
Man muss natürlich einen Rahmen mit ausreichend Reifenfreiheit haben...

Nordisch
31.03.2013, 20:24
Zumindest die Stollen sind gröber als beim Marathon Winter, aber die bringen nur am Hinterrad ewas besseren Vortrieb.

Vorn werde ich mal den Ice Spiker ausprobieren. Angeblich soll meine Gabel 67 mm Reifendurchlauf haben.

http://www.jade-bikes.de/CycloCrossTrekking_CrossLight.html

Ansonsten tendiere ich eher dazu den Marathon Winter zu empfehlen. Das ist in meinen Augen der bessere Allrounder bis 38 mm. Vorallem die besseren Eigenschaften auf Eis bzw. festgefahrenen Schneedecken lassen mich zu der Aussage kommen.

Alfons
26.12.2016, 18:50
Passend in den ersten Frühlingswochen ein paar Eindrücke zu einem Spikereifen: :D


Ich habe gestern bei bis zu 20 cm Restschnee (teils zusammengesackt) mal meine Conti Nordic Spike aufgezogen (15 C Felge) und ich fand es ernüchternd:

Eigentlich hatte ich mir den Reifen für gröberen Schnee/Eis geholt.
Ich konnte ich jedoch kaum eine Verbesserung zu meinen Schwalbe Marathon Winter (seit 07/08) feststellen können. Lediglich beim Grip am Hinterrad gab es Vorteile.

Was die Führung der Reifen angeht, ist der Nordic klar im Nachteil.
Man muss sehr hart am Lenker arbeiten um das Rad in der Spur zu halten.
Es hilft nur bedingt den Luftdruck abzulassen. Der Reifen/die Karkasse ist selbst mit geringem Druck so steif, dass des keine Verbesserung mehr bringt noch mehr Druck abzulassen.
Ganz im Gegenteil, lässt man weiter den Druck ab, wird das Kurvenverhalten katastrophal. Die hohen und steifen Nordic Reifen hebelt es in der Kurve fast aus dem Felgenhorn besonders bei härteren Untergründen (Eis,Asphalt ...) und das bereits bei geringen Geschwindigkeiten. Am Vorderrad war das Problem noch dominanter, da ich dort nur einen Rennschlauch montiert hatte. (Bei der Montage fiel mir bereits auf, dass bei geringen Drücken der Nordic mit Rennschlauch einfacher im Felgenbett hin und her zu bewegen war als mit Schwalbe SV 18 Trekkingschlauch.)

Weiterhin wurde deutlich, dass der Grip auf blanken Eis schlechter ist als beim Mara Winter. Besonders beim Bremsen bricht der Nordic schneller seitlich aus.
Mit den Marathon Winter kann man, wenn die Reifen entgegen der Laufrichtung montiert sind, sogar sehr sichere Blockierbremsungen am Vorderrad machen. Zwar rutscht der Reifen etwas nach vorn, jedoch kaum seitlich weg. (Liegt wohl am V-Profil des Mara Winter.)

Der Rollwiderstand des steifen Nordic Spike auf Asphalt ist ebenso schlechter. Das ist wohl auch ein Tribut an seine extrem steife/dicke gummierten Karkasse.

Der einziger Vorteil dieser dick gummierten Karkasse (den ich noch nicht überprüfen konnte) ist, dass sie bei Vielfahrern langlebiger sein soll und kaum Spikes verloren gehen. Auch berichteten Vielfahrer (mit Spikereifen) , dass es beim Marathon Winter schon vorgekommen sein soll, dass sich Spikes zum Schlauch durchgearbeitet haben.
Das kann ich bisher nicht von Marathon Winter bestätigen, allerdings bin ich nicht fast jeden Tag im Winter viele Kilometer auf diesen Reifen angewiesen (wie Pendler).

Weitere Überlegungen:

Ich sollte auf jeden Fall noch ausprobieren, den Nordic Spike am Vorderrad mit Trekkingschlauch für bessere Seitenführung zu kombinieren.
Weiterhin macht es bei diesem Reifen ebenso Sinn ihn auf breitere Felgen *1 zu montieren (optimal wären wohl 19C), wenn er dann auch noch genügend seitlichen Durchlauf hat. Er ist mit ca. 38 mm zwar viel schmaler als angegeben (42 mm), aber viele Crossrahmen/-gabeln kommen dort schon ihre Grenzen.
In meinem Fall könnte es wohl hinten (Vortrieb CX Rahmen) maximal ein 17 C Felge sein, da der Reifen auf 15 C Felge nun schon recht dicht an den Streben vorbeiläuft. Vorn hat meine Kinesis Alugabel zum Glück reichlich Durchlauffreiheit, 19C oder gar 21 C sind kein Problem.

Weitere Erfahrungen wird es dann erst im nächsten Winter geben. Jetzt darf der Frühling und dann schleunigst der Sommer kommen! :)

Viele Grüße
Andreas
.

Hallo,
ich hole mal diesen Thread aus der Tiefe. Bin jetzt 200 km mit dem Conti Nordic Spike gefahren und ich finde den Reifen leider sehr schlecht. Meine Erfahrungen sind nahezu identisch mit den oben berichteten. Statt der angegenen 42 mm hat er bei mir nur 32 (Stollen 34 mm). Dämpfung ist auf Grund des geringen Volumens sehr schlecht, er ist gifitig zu fahren. Er kann nichts besser als ein 35er Mara Winter, ist aber viel schwieriger in der Spur zu halten und unkomfortabler.
Gr Alfons

sakura
26.12.2016, 21:20
Hallo zusammen,

also ich fahre den Conti Nordic Spike jetzt schon über 8.100 Kilometer durch verschiedene Winter. Spikeverluste oder echte Abnutzung ? Fehlanzeige.

Ja, er ist unkomfortabel und den Begriff Geradeauslauf auf Asphalt zu nennen ist schon ein Hohn. Was mich am meisten stört ist aber, das die Teile klotzschwer sind ( Kraftraining pur/ im Gegensatz zu fixen 32er CX Schlappen macht das mal locker 3-4km/h weniger auf gleicher Strecke ).

Gut, Spikereifen sind eben fast alle nur Drahtreifen, entsprechend schwer und wenn da noch soviel masives Gummi drumherum ist, dann kann daraus kein sportlicher Komfortasphaltreifen werden.

Da ich den Reifen aber auch schon den einen oder anderen echten Winter gefahren habe, kann ich negativen Eigenschaften nicht ganz nachvollziehen, die auch unter winterlichen Bedingungen vorhanden sein sollen. Aber, ich habe da ja auch keine zarten RR-Schläuche drin.

Jedenfalls ist der Gripp in Schnee und insbesonderes auf Eis keine Glaubensfrage. Da ist real ! und nach einiger Gewöhnung darf man den Begiff "Vertrauen" nutzen. Wir haben hier kurz hinterm Dorf eine Straße die war vor Jahren so zugeesit, das sie alle außnahmslos nicht von der Stelle kamen - spiegelglatt ! Also die Kraftfahrzeuglenker.

Ich bin dann mit dem Rad dran vorbei gefahren. :aetsch:

Die unglaublichen Augen der PKW Besitzer waren den Preis wert. :D



Die Sache mit den fast 1kg Gewicht pro Pelle, lässt mir aber keine Ruhe. Alternativen habe ich so leider nicht gefunden. Der einzige Faltspikereifen scheint der 45NRTH Xersex (http://45nrth.com/products/tires/xerxes) zu sein. Der hat aber "nur" 140 Spike. Und wie das eben so iss, in Kurvenfahrten ( Testbericht (http://velomotion.de/2015/01/45nrth-xerxes-test/)) soll er nicht ganz so der Burner sein. Wie "schwer" oder eben "leicht" er dann auch noch wirklich ist, habe ich noch nicht rausgefunden.

sulka
28.12.2016, 16:01
Ich habe alle paar Jahre mal ein Pärchen NordicSpike für ein üpaar Tage in Verwendung, mittlerweile für meinen "Bulldog" auf Trekkerfelgen vormontiert ...

Ja, die Knüppel sind sackschwer und ungelenk, das schlimmste was man sich an reifen vorstellen kann. Aber an gewissen Tagen, wie Sakura schreibt, sind sie das größte das es gibt. Wenn alle Autos im Stand am Randstein hängen oder im Straßengraben versinken, die Füßgänger, sofern sie nicht ohnehin schon liegen, sich irgendwo festkrallen - dann gehst Du mit diesen reifen in den Wiegetritt un bretterst an dem Grauen einfach vorbei. Nur nie anhalten und versuchen mit dem Fuß auf den Boden zu gehen ;-))
Es ist schlicht phänominal. Am Anfang dachte ich umdrehungssynchron " jetzt fliege ich", aber ich vermute das ist der Zeitpunkt an dem die äußere Spikereihe anfängt zu greifen.
Ich fahre sie wirklich nur wenn es überhaupt nicht anders geht, überlege hin & wieder auch an diesen Tagen einfach das Haus nicht zu verlassen :-O

Alfons
28.12.2016, 20:29
Die Fähigkeiten von Spikes bei Glatteis sind phänomenal, egal ob Marathon Winter oder Continental Nordic Spike.
Die Kritik am Nordic Spike war die, dass er trotz des Traktorprofils bei Schnee keine bessere Traktion bietet als der Marathon Sport und dass er bei Schnee und ruppigen Untergrund wenig dämpft, unruhig und giftig zu fahren ist. Heute war ich wieder mit dem Marathon Winter unterwegs, kein Vergleich, angenehm und berechenbar zu fahren.
Dass der Marathon Winter nur kurz hält, die Spikes verliert und sich diese auch nach innen Richtung Schlauch durchbohren, ist natürlich auch wenig begeisternd.
Speci Icebreaker wäre interessant, aber 100 Euronen für einen Reifen sind eine Ansage....:-(

sakura
30.12.2016, 05:35
Die Fähigkeiten von Spikes bei Glatteis sind phänomenal, egal ob Marathon Winter oder Continental Nordic Spike.
Die Kritik am Nordic Spike war die, dass er trotz des Traktorprofils bei Schnee keine bessere Traktion bietet als der Marathon Sport ...

...wenn ich denn mal die Profilierungen beider Reifen vergleiche, muß ich mich ernsthaft fragen, wie kann eine solche Aussage zu stande kommen ?

Moin zusammen,

denn, um mal eine provokative Gegenfrage zu stellen, hat der Marathon Sport dann auch noch Potential im Schlamm zu spielen ?

Ganz ehrlich, ich habe den Nordic Spike schon so durch manche Neu- u. Tiefschneepassage gefahren. Ich kann mir das so nicht vorstellen, iss einfach so. :(

Klar ab einer gewissen Schneetiefe ist halt Schluss, aber da würde wohl nur noch jeder Reifen einsacken. Es sei denn er ist noch deutlich breiter. Und da würde ich ausschließlich Fatbike-Reifen mal so nennen.

Das mit dem uruhig und gift zu fahren, da kann ich wohl zustimmen.

Alfons
30.12.2016, 12:30
Hallo,
im Schlamm bin ich noch nie mit den Reifen gefahren....:-)
Bezüglich Griff im Schnee: Vielleicht liegt es daran, dass ich die Wintereifen üblicherweise mit sehr wenig Druck fahre und durch die breite Auflagefläche auch der Marathon Winter gute Traktion bietet? Bei den Schneeverhältnissen und Fahrbedinungen hier konnte ich zumindest keinen Vorteil mit dem Conti feststellen.
Auf alle Fälle sind die guten Teile schon wieder verkauft....

sakura
30.12.2016, 21:51
...
Auf alle Fälle sind die guten Teile schon wieder verkauft....

...na dann. :daumen:

whitewater
01.01.2017, 22:58
Ich bind den Nordic Spike noch nicht gefahren, aber wenn ich mir das Profil anschaue, ist das bei Schnee noch schneller zu, als beim Marathon. Ist halt wie im Matsch, da helfen nur sehr offene Profile.
Der Mw schlägt sich überraschend gut in Schnee und Matsch. Natürlich ist ein Klondike XT in 2,1" eine andere Hausnummer.

sakura
02.01.2017, 20:41
@whitewater: jetzt tue Du mir doch mal einen Gefallen und schau Dir die Profile beider Reifen nochmal genau an. Der Nordic Spike hat ein sehr offenes und grobstolliges Profil und der Marathon Winter hat ein noch offeneres Profil ???

whitewater
02.01.2017, 22:09
Ja, und? Der Winter ist nicht offener, aber das nordic Profi nun wirklich auch nicht.Nur tiefer.
http://www.mit-dem-ebike-zur-arbeit.de/wp-content/uploads/2014/12/fahrradreifen_mit_spikes_continental_vs_schwalbe.jpg
Ein offenes Profil hätte der ICE spiker, oder eben der Kenda

talybont
03.01.2017, 20:54
Oder Contis alter Spike Claw.

Gesendet von meinem D6603 mit Tapatalk

sakura
07.01.2017, 09:58
Moin whitewater,
moin zusammen,

Ja, und? ...

ist doch alles gut. :daumen: Ich meinte ja nur das der Schwalbe nicht das Profil hat. Denn letztens noch hatte ich einen in einem Laden erspäht und mir gedacht... . Das wird-kann dann aber wohl ein älteres Modell gewesen sein.

Also ganz offiziell: ich korrigiere meine Aussage ! :rolleyes: Zufrieden ?

scorpi11
13.01.2017, 11:20
Meine Nordic Spike hatten im Schnee bisher noch kein Problem mit zugesetztem Profil.

Auf dem passenden Untergrund (Schnee/Eis) machen sie irre Spaß und man kommt zuverlässig und sicher voran. Auf Asphalt eiert man aber in der Tat ziemlich herum und der Rollwiederstand ist enorm.

Auf matschigen Wegen bohren sich die Stollen der Nordic Spike regelrecht in den Boden, sodass man gefühlt fast hängenbleibt. Ich fand das eher weniger toll.

scorpi11
19.01.2017, 09:16
Praxisbeispiel:

https://tikei.de/stollen.jpg

Alfons
19.01.2017, 16:21
Noch eine Anmerkung zu Schwalbe Spike Reifen: Da sich die Nägel mit der Zeit nach innen bohren, hat man oft einen Platten. Habe die letzten 700 km ProLine Anti Platt Pannenschutz verwendent. Den Pannenschutz habe ich mit Kontaktkleber festgeklebt. Während dieser Zeit hatte ich keinen Platten. Die Reifen wurden aber letzte Woche entsorgt, Profil fast schon wie Kojak, Karkasse eingerissen. Laufleistung geschätzte 4000 - 5000 km.

cxandy
19.01.2017, 20:55
Meine Erfahrungen mit dem Marathon Winter sind durchweg positiv.
Bis auf einige verlorene Spikes, gab es seit dem Winter 2013/2014 nur einen Platten. Das Durchdrücken der Spikes trat bei mir nicht auf.
Da gefühlsmäßig die Spikes abgefahren sind und die Wirkung bei Glatteis langsam nachlässt, werde ich sie wohl zum nächsten Winter ersetzen.

Alfons
20.01.2017, 13:57
Das Durchdrücken der Spikes trat bei mir nicht auf.


Mit welchem Druck fährst du?

cxandy
20.01.2017, 20:26
Vorweg: Ich fahre den Marathon Winter in Größe 35-622 auf dem Weg zur Arbeit.
Bei den aktuellen Bedingungen mit festgefahrener Schneedecke und vereisten Teilstücken komme ich mit ca. 4,5 Bar gut klar.
Gibt es Eisregen mit Glatteis, senke ich den Druck auf 3/3,5 Bar ab.

scorpi11
31.01.2019, 21:16
Nach den Nordic Spike 240, die ich seit dem Winter 2010/2011 fast jeden Winter drauf hatte, wollte ich in diesem Winter probieren, ob andere Reifen ähnlich gut bei Schnee und Eis sind, aber auf Asphalt etwas besser.

Der Marathon Winter in 42er Breite ging nicht ins Rad. Dann zog ich Winter Active in 35er Breite auf.

Es ist furchtbar. Die nehmen jede Spurrille mit, sei es in halbfestem Matsch, auf festem Schnee oder auf Eis. Viel geschneit hat es zuletzt vor 3 Wochen, und immer wenn ich jetzt auf vereiste Reste davon treffe, geht mir der Arsch auf Grundeis. Sobald der Schnee etwas fester ist oder sogar zu Eis geworden ist, kann ich das Vorderrad mit der Bremse blockieren und mit dem Hinterrad treten und weiterfahren, d.h. das Vorderrad rutscht einfach weiter. Einmal habe ich mich schon bei Schneematsch auf Asphalt geschmissen, trotz sehr vorsichtiger Fahrweise. Das ist mir mit den Nordic Spike in zig Wintern nicht passiert, und damit musste ich nicht so vorsichtig fahren. Mit denen bin ich auch Rodelbahnen hoch und runtergefahren. Daran ist nun nicht mal entfernt zu denken. Den Druck habe ich schon sehr niedrig gewählt, vermutlich irgendwas unter 3 bar.

Ich werde nochmal versuchen, die 42er Marathon Winter doch noch ins Rad zu bekommen, und hoffe, dass die wirklich so toll sind wie hier mehrfach zu lesen war. Zur Not müssen die Schutzbleche raus. Der aktuelle Zustand ist eher ungeil.

scorpi11
04.02.2019, 16:01
Eine kurze Probefahrt mit dem Rad der Frau, wo 42er Schwalbe Winter Active verbaut sind, war wenig begeisternd, und ich bezweifele, dass das mit den Marathon Winter deutlich besser ist. Also wieder die inzwischen 8 Jahre alten Nordic Spike verbaut, und eine kurze Proberunde im gerade überall herumliegenden Schneematsch (hier fielen gestern 20 cm Neuschnee) war sehr vertrauenserweckend. Das ist schon ein großer Unterschied. Dabei sind die sogar 2 mm schmaler als die Schwalbes (36mm auf 18C-Felge vs. 38mm auf 19C-Felge).

Matze110682
04.02.2019, 19:35
Die Frage ist: Wie viel Eis ist wirklich auf deiner Strecke?

Das einzige was den Clement PDX bremst ist Tiefschnee, wo man ein Fatbike braucht.
Das Spike-Gerassel würde ich mir nicht antun. :D
https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/473/473771-qimw5vv2wekc-img_20190119_133801-large.jpg

scorpi11
04.02.2019, 20:30
Es ist genug Eis auf der Strecke, dass mir die Schwalbes gehörig auf den Senkel gegangen sind. Mein Arbeitsweg ist ziemlicher Mischmasch. Teils innerörtliche Straßen (gerne voller Eis oder zerfahrenem Matsch), teils reine Geh- und Radwege abseits des Verkehrs (relativ unproblematisch), teils Feldwege am Waldrand oder an der S-Bahn, wo auch mal gar nicht geräumt wird (Tiefschnee), oder Wirtschaftsweg über einen Acker auf dem ich das Rad schon über Schneewehen hinweg tragen musste. Oft gibts hier auch eine dicke Schicht Eis aus zertretenem Matsch vom letzten Schnee unter dem Neuschnee.

Wenn man nur in der wilden Botanik unterwegs ist und auf festem oder lockerem Schnee fahren kann, gehts sicher auch mit normalen Stollenreifen.

Außerdem läuft der Winterpokal, da ist es ja auch von Vorteil wenn man langsamer unterwegs ist. :)

Crossläufer
04.02.2019, 21:30
Clement PDX , mein Favorit bei Schnee und Schlamm, Grip ohne Ende. Mit dem Reifen bin ich schon eine Rodelbahn hoch und runter gefahren , zum Erstaunen der Zuschauer.

Alfons
04.02.2019, 23:25
Ich werde nochmal versuchen, die 42er Marathon Winter doch noch ins Rad zu bekommen, und hoffe, dass die wirklich so toll sind wie hier mehrfach zu lesen war. Zur Not müssen die Schutzbleche raus. Der aktuelle Zustand ist eher ungeil.

Guten Abend!
Ich fahre diesen Winter hauptsächlich den Marathon Winter 42 mm und bin nach wie vor zufrieden damit. Für mich macht der Luftdruck den Riesenunterschied. Bei schlechten Verhältnissen (tiefer Schnee, verschneite aber zertrampelte Geh-/Radwege, ...) bin ich mit <1,5/2,0 bar underwegs.
Der Rollwiderstand ist dann schon eher recht hoch...:-)
Pumpe is immer mit dabei ich und ich nehme mir auch Zeit den Luftdruck notfalls anzupassen.
Meistens bin ich mit 2,0/2,5 bar unterwegs würde ich schätzen.
Über 3,5 bar gehe ich nie, der Reifen gleicht dann einem Holzreifen....

scorpi11
05.02.2019, 09:43
Luftdruck war schon "kurz vor platt", half trotzdem nicht viel.


Heute gleich ein Härtetest mit den Contis und allem, was man im Winter so vorfinden kann. Es ist schon ein himmelweiter Unterschied.


https://dgtzuqphqg23d.cloudfront.net/UQxAfCEnk3e67Lku1aBIV7Uzici74TRqbTCKnRk2Vfc-1536x2048.jpg


https://dgtzuqphqg23d.cloudfront.net/lX-icHlqYJ0gfrqfe0PCLksjC4N9514jyqeb-9c_85M-1536x2048.jpg

Lenny
05.02.2019, 13:47
Hat jemand den Conti Lamellenreifen ausprobiert, idealerweise auf Eis? Schnee kann der Conti XKing dank Stollen ja gut, aber bei Eis ist einfach Sense.

https://www.continental-reifen.de/fahrrad/reifen/city-trekking/top-contact-winter2-premium

Wäre schön, wenn man auf den 10% der Strecke, wo gefrorener Schneematsch liegt, nicht absteigen und trotzdem nicht auf den restlichen 90% kiloschwere Reifen spazieren fahren müsste.

sulka
05.02.2019, 15:40
https://dgtzuqphqg23d.cloudfront.net/UQxAfCEnk3e67Lku1aBIV7Uzici74TRqbTCKnRk2Vfc-1536x2048.jpg

Jawoll, da sind die 240 Spicker in ihrem Element, aber sonst .... wie bereits erwähnt.

Alfons
05.02.2019, 16:02
Seltsam, dass wir die Reifen als so unterschiedlich erleben...:verwirrt:

Was ich so allgemein in die Runde fragen möchte: müssen Spikereifen eigentlich immer 1 kg schwere Holzreifen sein? Ginge es nicht ein bisschen leichter mit weicherer Karkasse? Liebäugle schon lange mit einem Selbstbau, konnte mich aber noch nicht durchringen...

sulka
05.02.2019, 17:24
Seltsam, dass wir die Reifen als so unterschiedlich erleben...:verwirrt:

Was ich so allgemein in die Runde fragen möchte: müssen Spikereifen eigentlich immer 1 kg schwere Holzreifen sein? Ginge es nicht ein bisschen leichter mit weicherer Karkasse? Liebäugle schon lange mit einem Selbstbau, konnte mich aber noch nicht durchringen...

Die dicken Stollen bräuchte der Nordic spike wirklich nicht. Vielleicht wurden die Reifen für finnische Lastenräder entwickelt ?

scorpi11
05.02.2019, 20:29
Die dicken Stollen bräuchte der Nordic spike wirklich nicht. Vielleicht wurden die Reifen für finnische Lastenräder entwickelt ?

Meiner Erfahrung nach braucht er die unbedingt. Bei solchen Bedingungen wie hier aktuell sind mir Gewicht und Rollwiderstand (der größtenteils von den Spikes kommen dürfte) sowas von egal, besser als nur doof mit dem Auto rumzugurken. Mit dem Rad konnte ich heute endlich wieder überall durchpflügen und die Spurrillen verloren ihren Schrecken.