PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Test: Avid BB7 MTN


cxflo
15.08.2011, 18:00
Aufgrund der ausladenden Ausgleichsbehälter meiner Hydraulischen Shimano Bremsen am MTB (Race Hardtail) und den daraus resultierenden Problemen in Kombination mit meinem schmalen Lenker habe ich mich nach anderen Bremsen umgesehen.
Mir wurde die Avid BB7 Mtn ans Herz gelegt, es handelt sich um eine Mechanische Scheibenbremse.
Bei meinem Früheren Mtb hatte ich öfters mal Luft im System (z.B. nach Transport im Auto) ,darauf habe ich keine Lust mehr, deswegen Teste ich jetzt eine Mechanische Scheibenbremse.

Ausgangszustand: Vorne Shimano Deore, Hinten Xt Hebel mit Xtr Sattel Gesamtgewicht 618gramm ohne Scheiben, es waren und sind noch knapp 100gramm schwere Xlc Bremscheiben (160mm) montiert.

Montage:
Erwatungsgemäß Kinderleicht, Sättel anschrauben Züge legen, Sattel ausrichten, Festschrauben, Abstand der Beläge zur Scheibe mit den beiden roten Rädchen einstellen, Fertig. Kein geschmiere mit Öl beim Leitungen kürzen, kein entlüften.

Gewicht, Optik, Verarbeitung:
Ich habe leichte Xlc Bremshebel montiert (siehe Fotos) 70 gramm
Beide Sättel wiegen, zusammen, 468 gramm
Bei Außen- und Innenzügen komme ich bei einem 19" Quantec Slr auf 131 gramm (Normale Shimanohüllen mit Deltazügen)
Zusammen sinds dann 669 gramm
Die Sättel sind gut verarbeitet und wirken sehr massiv, hier scheint noch viel Luft für Leichtbau zu sein, aber da gibts wohl noch keinen Bedarf, schade.

Erste Fahreindrücke:
Ich bin bis jetzt nur 55km damit gefahren, kann aber schon erste Eindrücke mitteilen.
Nach Kurzer Einbremszeit geht die Vorderradbremse ähnlich bis genauso gut wie die hydraulische. Unerwartet guter Druckpunkt und mehr als ausreichende Bremskraft lassen mich die hydraulische Bremse nicht vermissen. Es reicht um auf ner etwas feuchten Abfahrt das Vorderrad beim geradeaus fahren zum Blockieren zu bringen. Meine Sid Gabel gibt bei Vollbremsung ca. 4cm nach (Vorderrad richtung Tretlager).
Am Hinterrad fühlt es sich noch etwas "schwammig" an, kann daran liegen das ich bis jetzt recht selten hinten gebremst hab oder das die Zugaußenhülle etwas Druck aufnimmt.
Kein Schleifen der Beläge an der Scheibe, auch nicht nach "warmbremsen"

http://fstatic1.mtb-news.de/img/photos/1/5/5/8/0/1/_/medium/AvidBB7MtnFront.JPG
http://fstatic1.mtb-news.de/img/photos/1/5/5/8/0/1/_/medium/AvidBB7Mtnrear.JPG
http://fstatic1.mtb-news.de/img/photos/1/5/5/8/0/1/_/medium/IMG_1922.JPG
soweit die ersten Eindrücke ich werde mich nach ausgiebigeren Testfahrten nochmal melden.

triple-000
16.08.2011, 06:18
Hi
Ich fahre die BB7 Mtn seit 2 Monaten an meinem MTB-Tandem mit 203/180er Scheiben. Ist wie "Anker-werfen". Würde mir die Teile jederzeit wieder holen.
Herzliche Grüße,
Armin

St.John
16.08.2011, 07:16
... Meine Sid Gabel gibt bei Vollbremsung ca. 4cm nach (Vorderrad richtung Tretlager)....
Wie ist das denn zu verstehen? Das liest sich nicht so, als wenn Du das Einfedern der Gabel meinst. Ist die SID so weich oder ist der Steuersatz nicht ok oder was ist die Ursache?

cxflo
16.08.2011, 08:19
Wie ist das denn zu verstehen? Ist die SID so weich oder ist der Steuersatz nicht ok oder was ist die Ursache?

die gabel Federt nicht ein, ist sehr hart eingestellt, kann im Wiegetritt fahren ohne das sie eintaucht.
Steuersatz ist in Ordnung, die Gabel ist einfach in sich so weich:eek:. Was will man erwarten bei 1295gramm, die neuen Sids haben nicht um sonst dickere Standrohre und sind schwerer. Selbst die neuen haben nicht den Ruf besonders Steif zu sein.

Ich bin gestern 100km mit dem Mtb gefahren.
Die Bremsleistung vorne überzeugt mich voll:daumen:
Druckpunkt und Dosierbarkeit sind Top!
Hinten ist der Druckpunkt und auch die Bremspower immernoch schlechter als vorne, aber fürs Hr reichts allemal.

a.nienie
16.08.2011, 09:24
die gabel Federt nicht ein, ist sehr hart eingestellt, kann im Wiegetritt fahren ohne das sie eintaucht.
warum nicht gleich eine starrgabel?

cxflo
16.08.2011, 10:56
warum nicht gleich eine starrgabel?

Das Losbrechmoment ist absichtlich sehr hoch. Bei großen Wurzeln und Fahrfehlern Federt sie dann doch 3-4cm ein, macht manchmal den Unterschied zwischen überschlag und einfach drüber fahren. Hauptsächlich bleibt sie drin weil es Nachts bei 24h Rennen einfach sicherer ist.

cxflo
21.08.2011, 22:16
Ich bin mit den Bremsen jetzt 420km gefahren.
Für mich steht fest das mir keine Hydraulische Bremse mehr ans Rad kommt.
Am Vorderrad spür ich beim besten Willen keinen Unterschied zur hydraulischen, super Druckpunkt, genug Power und super Dosierbatkeit!
Am Hinterrad ist der Druckpunkt minimal schwammig, wird an der langen Hülle liegen, ist aber mit der Zeit etwas besser geworden. Druckstabilere Hüllen könnten hier noch besserung bringen.
Mich stört das nicht wirklich, ist nach der Einfahr-/und Umgewöhnungsphase fast nicht spürbar.

Vorteile:
+einfachere Montage, (Leitungen kürzen, Sättel ausrichten.)
+Nie wieder Bremsen entlüften
+kein ständiges schleifen der Scheiben, Beläge sind einfach separat einstellbar.
+kein schleifen der Scheiben durch warm gebremstes Öl
+Nie wieder Kunstoffplätchen zwischen die Beläge bei ausgebauten Rädern
+Kein festgammeln der Kolben
+Einfaches auswechseln der Züge, kein geschmiere mit Öl oder DOT
+kein Spezielles Werkzeug notwendig.
+Preis

Mir persönlich gefallen die mechanischen Hebel optisch besser.


Nachteile:
-Gewicht (in meinem Fall ca 50 gramm),man muss aber dazu sagen das die leichten hydr. Bremsen ein vielfaches kosten.
-minimal schlechter Druckpunkt am Hinterrad
-Nachstellen der Beläge von Hand, bei Verschleiß, ist allerdings kinderleicht und eine Sache von Sekunden.

Langzeiterfahrungen kommen dann zu gegebenen Zeitpunkt

St.John
21.08.2011, 22:34
Zum Thema: +Kein festgammeln der KolbenHier soll es beim Winterbetrieb schon mal vereinzelt Probleme geben, dass der bewegliche Kolben durch Salz leicht gammelt und schwergängig wird, dann steht wohl eine Revision an.
Zum Thema: -Gewicht (in meinem Fall ca 50 gramm),man muss aber dazu sagen das die leichten hydr. Bremsen ein vielfaches kosten.Hier herscht aber für überschaubaren Finanzeinsatz noch etwas Optimierungspotential. Sämtliche Schrauben lassen sich durch Alu oder Titan (je nach Einbauort) ersetzten.

Duci
22.08.2011, 07:53
Kann mir jemand sagen was es so für druckstabile Hüllen auf dem Markt gibt? Scheinbar bringen die ja etwas und daher möchte ich von Anfang an mit der BB7 auch möglichst druckstabile Hüllen montieren?

Ist eine Nokon druckstabil oder nicht? Gibt es bessere/andere?

Danke!!

a.nienie
22.08.2011, 09:36
für mich reichen die ody slic kabel.
am rad von meinen bruder merke ich aber deutliche unterschiede zwischen dem normalen zug vorne und dem jagwire hinten.

im anderen forum (Ib) werden die jagwire oder die nokons empfohlen.

St.John
22.08.2011, 16:13
Hab gerade noch eine Setup-Anleitung für die BB7 MTB gefunden:
http://howtosetuptheavidbb7.weebly.com/

arno¹
22.08.2011, 17:43
Kann mir jemand sagen was es so für druckstabile Hüllen auf dem Markt gibt?
jagwire

DahlemerHamba
23.08.2011, 12:28
Ich fahre die BB7 seit einem Jahr an meinem Crosser.

Der Wechsel von normalen Zughüllen auf Nokons hat den Druckpunkt massiv verbessert. Es ist kein Unterschied zwischen der vorderen und hinteren Bremse zu spüren.

cxflo
09.09.2011, 17:12
Die Bremse hat mittlerweile Winterpause.
Vor der Winterpause stand aber nochmal ein Härtetest in Form des 24h Rennens von Idstein. Die Strecke ist eigentlich technisch nicht besonders schwierig, allerdings war es so matschig das teile der Strecke schon ein paar Stunden nach dem start nicht mehr zu fahren waren und das Rennen erst nach einer Unterbrechung mit Streckenänderung weitergefahren werden konnte.
Matsch gab es auch dannach im Überfluss.
Es gab während meiner ca. 6 h Fahrzeit nicht eine Situation wo ich mir ein anderes Verhalten der Bremse gewünscht hätte.
Kein Schleifen trotz massivsten Dreckbeschuss, Qutschen sowieso nicht.
Dosierbarkeit super, kein ungewolltes blockieren des Hinterrades o.ä..
Eine höhere Handkraft im Vergleich zu einer Hydraulischen ist mir nicht aufgefallen, ich bremse mit 2 Fingern habe, dies aber bei der Hydraulischen auch immer gemacht- intuitiv.
Ich habe einmal die Beläge nachgestellt, (2klicks) nach ca 650km.
Ich bin vor dem Rennen aber auch einige Touren im Wiehengebirge und Teutoburger Wald gefahren und hatte auch auf langen(mehr als 200hm geht hier nicht) , technischen Abfahrten nie irgendwelche Probleme.
Ich habe auch mal Testweise nur mit einem Finger die Vorderradbremse betätigt. Reicht dicke, man kann sehen das sich das Vorderrad verwindet.
Ich bin absolut zufrieden mit den Bremsen:daumen:
http://fstatic1.mtb-news.de/img/photos/1/5/5/8/0/1/_/large/low6.jpg

yzarow
23.07.2012, 14:14
Um diesen alten Thread nochmal aufzuwärmen:

Ich baue mir auch grade n Crosser mit der bb7 auf - jetzt suche ich nach Schalt und Bremszügen sowie Außenhüllen und bin dabei auf Jagwire Racer gestoßen.

http://www.bike-components.de/products/info/p3518_Schalt-Bremszugset-Racer-.html

Ist das das Richtige - vor allem im Hinblick auf Druckstabil?

a.nienie
23.07.2012, 14:26
meine für die bb7 würdem immer die ripcord züge empfohlen.

davon abgesehen fahre ich auch günstige ody slic züge und das passt.

F4B1
23.07.2012, 15:10
Züge hab ich mittlerweile durch Shimano ersetzt. Macht wenn überhaupt extrem wenig aus.
Außenhüllen: Ripcord am Crosser. Am MTB hab ich erstaunlicher Weise keine Probleme mit normalen Shimano, am Crosser war der Druckpunkt mit denen unter aller Sau.

yzarow
23.07.2012, 15:45
benutzt ihr die Züge denn am Crosser? Muss ich irgendwas beachten wenn ich Zusatzbremshebel verwenden möchte?

bubsches
23.07.2012, 15:46
Hallo zusammen!

Fahre an meinem Crosser seit 1200km die BB7 und bin auch zufrieden.
Da viele meiner Wege zur Arbeit an Ampeln und teilweise steilen Berge (mit schwerem Rucksack) herunter führen, habe ich vor 3 Monaten Nokon Züge verlegen lassen.
Beim starken Bremsen sind die Schalthebel meiner Sram Apex leider irgendwann am Lenkerband hängengeblieben.

Nach dem Austausch der montierten Jagwire Züge ist die Bremse viel verlässlicher und "längt" sich überhaupt nicht mehr. Der Druckpunkt ist zudem sehr viel präziser zu dosieren.
Die Investition in die teuren Aluhülsen sind m.E. ein sinnvolles Upgrade für die BB7! Einziger Nachteil ist das Knarrrrrzen.

Grüße

yzarow
23.07.2012, 15:51
Hallo zusammen!

Fahre an meinem Crosser seit 1200km die BB7 und bin auch zufrieden.
Da viele meiner Wege zur Arbeit an Ampeln und teilweise steilen Berge (mit schwerem Rucksack) herunter führen, habe ich vor 3 Monaten Nokon Züge verlegen lassen.
Beim starken Bremsen sind die Schalthebel meiner Sram Apex leider irgendwann am Lenkerband hängengeblieben.

Nach dem Austausch der montierten Jagwire Züge ist die Bremse viel verlässlicher und "längt" sich überhaupt nicht mehr. Der Druckpunkt ist zudem sehr viel präziser zu dosieren.
Die Investition in die teuren Aluhülsen sind m.E. ein sinnvolles Upgrade für die BB7! Einziger Nachteil ist das Knarrrrrzen.

Grüße

heißt also du hattest Jagwire und bist jetzt bei Nokon? Hattest du den auch Jagwire Außenhüllen?

bubsches
23.07.2012, 16:21
Ich hatte Schalt- und Bremszüge "Ripcord L3" von Jagwire. Die waren definitiv zu weich. Auch Außenhüllen von Jagwire, ja.
Weil das kurze Verzögern bei mir hier nicht geht, muss ich oft länger bremsen und zupacken. Das geht nur mit den Nokons gut...

landogarner
27.07.2012, 20:36
Habe die BB7 MTB in 203 / 180 (mit Ripcord Hüllen und Zügen) an meinem Jones verbaut und kann die positiven Eindrücke nur bestätigen.

NOCH besser ist die Bremse aber mit Swissstop Green (organic) Belägen. Das (mir sehr, sehr unangenehme) metallische Geräusch beim Bremsen ist weg, Quietschen bei Nässe nur bei Erstbremsung, etwas sämigerer (ähnlich Gußscheiben am Rennmotorrad) Druckpunkt, gleiche Bremsleistung - insgesamt ein echtes Plus :daumen: :daumen: :daumen:.

Elmar
28.07.2012, 09:22
Habe die BB7 MTB in 203 / 180 (mit Ripcord Hüllen und Zügen) an meinem Jones verbaut und kann die positiven Eindrücke nur bestätigen.

.

geil

landogarner
28.07.2012, 14:31
JA ! Habe ich mir gegönnt für 20 kg minus :D.